Hyundai H350

Markenbeschreibung

Der Hyundai H350 kommt zunächst als Fahrgestell und als Kastenwagen daher

Der südkoreanische Autobauer Hyundai ist in Deutschland vor allem mit seinen Pkw-Modellen bekannt. Doch so langsam erkunden die Südkoreaner auch den deutschen Nutzfahrzeugmarkt und schicken mit dem Hyundai H350 ihren ersten 3,5-Tonner ins Rennen. Das Modell kommt zunächst in zwei Varianten daher – als Kastenwagen (Cargo) und als Fahrgestell. Beide Ausführungen sind als Neuwagen sowie als Gebrauchtwagen in zwei Längen sowie mit zwei unterschiedlich langen Radständen erhältlich. Wählt man den Hyundai H350 mit kurzem Radstand (3,43 m), lassen sich in dessen 10,5 m³ Laderaum bis zu vier Europaletten unterbringen. Eine weitere Palette passt in den Cargo mit langem Radstand (3,67 m), dessen Ladevolumen 12,9 m³ beträgt. Die Einführung einer Kleinbus-Variante für bis zu 15 Passagiere ist für 2016 geplant.

Käufer, die an ihr Nutzfahrzeug keine hohen Komfort-Ansprüche stellen, können sich für den Hyundai H350 in der günstigsten Ausstattungsvariante Eco entscheiden. Die Basislinie kommt serienmäßig mit einer guten Bestückung daher, die u. a. ein ESP (hier VDC genannt) mit integriertem Bremsassistenten und einer Berganfahrhilfe, eine geschlossene Trennwand zur Fahrerkabine, mehrere Ablagefächer, einen beleuchteten Laderaum mit 14 Zurrpunkten, einen Regensensor sowie eine Lichtautomatik umfasst. Das Ganze gibt es schon ab einem Preis von rund 28.500 Euro netto (Fahrgestell). Für ein paar tausend Euro mehr gibt es die zweite und höchste Ausstattungslinie Profi. Diese bietet ein Plus an Komfort und hat serienmäßig eine elektronische Wegfahrsperre, ein Staufach unter den Sitzen, einen Tempomaten sowie Sitze in einer Stoff-Kunstleder-Kombi an Bord. Je nach gewählter Ausstattungsstufe können Käufer eines Hyundai H350 als Neuwagen zudem verschiedene Extras ordern und das Fahrzeug ihren Wünschen entsprechend gestalten. Zur Wahl stehen beispielsweise Nebelscheinwerfer, Stoffsitze, eine Klimaanlage, beheizbare Scheibenwischer und eine Anhängevorrichtung (nicht für das Fahrgestell).

Ein starker Common-Rail-Diesel in zwei Leistungsstärken für den Hyundai H350

Ob als Fahrgestell oder als Kastenwagen – unter der Motorhaube des Hyundai H350 verrichtet ein 2,5-l-Common-Rail-Diesel mit vier Zylindern seine Arbeit. Das Triebwerk kann in einer von zwei Leistungsstufen gewählt werden. In Verbindung mit der Basisausstattung Eco leistet der Selbstzünder immer 150 PS. Wählt man die höchste Ausstattungslinie Profi, kann man zwischen einer 150- und einer 170-PS-Variante wählen. Die mobilisierten Kräfte werden stets mittels einer manuellen Sechsgang-Schaltung und mit einem maximalen Drehmoment von bis zu 422 Nm an die Hinterachse geleitet, über die auch der Antrieb erfolgt. Ein alternatives Getriebe steht weder dem Kastenwagen noch dem Fahrgestell zur Verfügung. Der kombinierte Verbrauch liegt zwischen ca. 8 und 10 l auf 100 km. Insgesamt ist die Kraft des Motors ausreichend, sodass der Wagen auch mit voller Beladung noch gut vorankommt. Einige Fahrer könnten sich jedoch am lauten Motorgeräusch stören.

Grundsolide und praktisch: So ist der Hyundai H350

Insgesamt macht der Hyundai H350 sowohl neu als auch gebraucht einen soliden Eindruck und kann mit praktischen Vorteilen überzeugen. Eine robuste Trennwand aus Stahl trennt die Fahrerkabine vom Laderaum und sorgt für hohe Sicherheit beim Transport von Gegenständen. Die Fahrerkabine bietet Platz für zwei oder wahlweise auch drei Passagiere. Wer meist allein oder auch mal zu zweit unterwegs ist, kann ruhig die günstige Basisausstattung wählen. Diese bietet zwar nur wenig Komfort, ist aber für die meisten Kunden völlig ausreichend. Ein Nutzfahrzeug soll in erster Linie nützlich sein, und das ist der Hyundai H350 allemal: Mit 25 Ablagen, ergonomischem Cockpit und klaren Instrumenten findet sich hier jeder Fahrer schnell zurecht und wird sich über den praktischen Lastesel freuen. Der Kastenwagen hat eine Nutzlast von maximal 1,28 t, während die maximale Tragfähigkeit des Fahrgestells bei etwa 1,6 t liegt.

Auch das Fahrwerk verrichtet gute Arbeit und schluckt problemlos und unabhängig vom Randstand Unebenheiten und Schlaglöcher im Boden. Die Passagiere sitzen bequem und genießen die gute Verarbeitung im Fahrerraum. Wird der Wagen von mehreren Personen gefahren, sollte man jedoch auf ein Modell mit elektrisch einstellbaren Seitenspiegeln achten, denn der rechte Spiegel ist aufgrund der Fahrzeugbreite nur mit Hilfe einer weiteren Person erreichbar. Elektrisch einstellbare Seitenspiegel sind jedoch nur in Verbindung mit der Ausstattungslinie Profi für einen Aufpreis von 150 Euro netto erhältlich.

Wer nicht zum ersten Mal in einem Hyundai sitzt, wird einiges wiedererkennen, denn viele Elemente, wie z. B. das Multifunktions-Lenkrad oder die Bedienlogik des Multimediasystems, sind aus den Pkw-Varianten bekannt. Neben dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis bietet der Hyundai H350 einen weiteren Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz von VW und Co.: Die Südkoreaner bürgen für ihren Lastesel drei volle Jahre lang, und zwar ohne Kilometerbegrenzung, während die Herstellergarantie üblicherweise nur zwei Jahre beträgt.