Lila beklebtes Auto driftet
(Foto: Akdora ZTV / unsplash.com)

Autoaufkleber machen dein Fahrzeug wieder schön

Selbst das langweiligste Auto lässt sich mit ein paar Autoaufklebern in ein Kunstwerk verwandeln.
Veröffentlicht am 14.11.2022
6 Minuten Lesedauer

Die Beziehung, die Fahranfänger zu ihrem ersten Auto haben, ist eine ganz besondere. Man lernt sich kennen, freut sich auf viele gemeinsame Abenteuer und wächst auf vielen, vielen Kilometern immer mehr zusammen. Aber wie in jeder Beziehung flaut der erste Sturm der Liebe früher oder später ab. Was bei Menschen viel Geld und Arbeit kostet, ist bei Autos oft ein wenig einfacher. Das automotive Äquivalent zu einer dicken Schicht Make-up, die subjektive Makel verstecken oder kaschieren soll, sind Autoaufkleber, die altbackene Linien, Kratzer und Dellen aufmöbeln und verdecken. Zwar solltest du PKW.de nicht für Beziehungstipps zurate ziehen, eine Eheberatung zwischen Auto und Fahrer beginnt aber häufig bei Äußerlichkeiten. Die Paartherapeuten von PKW.de erklären, wie Autoaufkleber die alte Liebe wieder aufflammen lassen. Seien wir mal ehrlich: Viele Autos der späten Neunzigerjahre sind wirklich keine Schönheiten. Bieder und langweilig kommen sie daher. Ein Autoaufkleber, der die Linien ein wenig auflockert, kann das Gesamtbild eines Autos dramatisch verbessern. Damit die Folie richtig hält, sollte man allerdings ein wenig Geduld und Ruhe mitbringen, und vor allem auf den richtigen Moment warten.

Auto bekleben, Schritt 1: Das richtige Design

Hier sind der Fantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Der „Baby an Bord“-Klassiker braucht kaum Vorbereitung, wer allerdings etwas Aufwendigeres sucht, sollte sich vorher sein Auto genau ansehen. Nicht jedes Design macht jedes Fahrzeug schöner. Unser Tipp: Mit Grafikprogrammen, die es auch kostenlos gibt, kann man ein Bild von seinem Auto mit interessanten Designs überblenden, bevor man es beklebt. Achte unbedingt darauf, dass dein Design nicht zu groß gerät, denn häufig sehen zu große Motive viel schlimmer aus als zu kleine. Runde, verschnörkelte Designs wie Tribals oder Blumenmotive unterstützen runde Linien, kantige Motive wie Blitze oder digitale Muster betonen gerade Linien und Ecken. Erlaubt ist, was Spaß macht. Mit ein paar Ausnahmen: Motive, die nicht jugendfrei sind, verbotene Symbole und Gewaltdarstellungen dürfen zum Glück nicht aufs Auto. Eigentlich logisch.

Auto bekleben, Schritt 2: Die richtige Methode

Generell gibt es zwei Arten der Beklebung von Autolacken: Trockenverklebung und Nassverklebung. Je nach Position und Komplexität des Autoaufklebers haben beide Varianten bestimmte Vor- und Nachteile. Große Designs verklebt man am besten nass, weil sich kleine Fehler hier besser korrigieren lassen. Dafür muss der Klebstoff bei dieser Methode etwas länger trocknen und sie erfordert einen zusätzlichen Arbeitsschritt. Die Trockenverklebung erfolgt direkt auf den gesäuberten Lack, was die Korrektur von Fehlern fast unmöglich macht, aber schneller geht. Egal, für welche Methode du dich entscheidest, der erste Schritt ist immer die Reinigung.

Auto bekleben, Schritt 3: Vorbereitung ist alles

Zunächst solltest du die Stelle, auf der der Autoaufkleber am Ende haften soll, g r ü n d l i c h s t reinigen. Fettflecken oder Staub verhindern, dass die Folie richtig haftet. Der teure Aufkleber ist dann unbrauchbar und kann, wenn er sich während der Fahrt löst, zu einer Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden. Wenn dein Auto gewachst ist, solltest du das Wachs vorher ebenfalls entfernen. Ist der Lack wirklich sauber, geht es an die Vorbereitung des Aufklebers. Überschüssiges Material kannst du vor dem Aufbringen wegschneiden, damit die Folie einfacher zu handhaben ist. Die Position, an der der Autoaufkleber am Ende sitzen soll, kannst du zum Beispiel mit Kreppband markieren. Im Zweifelsfall tut es auch ein NICHT PERMANENTER Folienstift.

Auto bekleben, Schritt 4: Jetzt wird’s ernst

Wenn du dich für eine Nassverklebung entscheidest, solltest du jetzt eine saubere Sprühflasche mit Wasser und einer winzigen Menge Spülmittel zur Hand haben. Maximal ein Tropfen pro Liter Wasser reicht hier vollkommen aus. Leg den Autoaufkleber mit der Trägerfolie nach oben auf eine saubere, glatte Oberfläche und beginne, die Folie langsam vom Aufkleber zu lösen. Dabei besprühst du den Autoaufkleber gleichmäßig mit dem Wassergemisch. Achtung: An dieser Stelle ist Geduld gefragt. Wenn sich der Aufkleber nicht richtig von der Trägerfolie löst, kannst du sanft mit einem Präzisionsmesser nachhelfen. Ist die Trägerfolie entfernt, ist der Aufkleber bereit. Befeuchtest du den Lack mit dem Wassergemisch und drückst du den Aufkleber an die markierte Stelle. Hier zeigt sich der Vorteil der Nassverklebung: Falten und Blasen lassen sich ganz leicht mit einer Rakel entfernen und schlimmstenfalls lässt sich der ganze Autoaufkleber wieder abnehmen und neu positionieren.

Auto bekleben, Schritt 5: In der Ruhe liegt die Kraft

Wenn du mit der Position des Autoaufklebers zufrieden bist, kommt die Rakel erneut zum Einsatz: Kleine Luftblasen und Falten kannst du ganz einfach mit gleichmäßigen Bewegungen von innen nach außen ausbügeln. Um die komplizierten Ecken und Linien moderner Autos bekleben zu können, kommt ein Fön zum Einsatz. Erwärmst du vorsichtig den Aufkleber, um ihn elastischer zu machen, und drückst ihn sorgfältig in die Ecken. Wenn alles richtig sitzt, sollten noch die Spalten zwischen den Türen und Karosserieteilen freigemacht werden. Ein Präzisionsmesser eignet sich hervorragend, um den Autoaufkleber genau in der Mitte der Spalten aufzutrennen. Das überstehende Material legst du einfach nach hinten um, so entsteht ein sauberer Gesamteindruck ohne schiefe Schnittkanten. Nun ist noch ein letztes Mal Geduld gefragt: Es dauert ungefähr 48 Stunden, bis der Klebstoff komplett ausgehärtet ist. In dieser Zeit solltest du dein Auto nicht durch den Regen bewegen und auf allzu zügiges Fahren verzichten. Dass in dieser Zeit also auch die Waschanlage gemieden werden sollte, ist dann logisch.

Auto bekleben, letzter Schritt: Autoaufkleber wollen gepflegt werden

Nun steht es da, das neue alte Auto. Damit die neu gefundene Freude am eigenen Auto auch anhält, gibt es noch ein paar Pflegetipps für Autoaufkleber. Besonders mit Mustern bedruckte Folien reagieren allergisch auf allzu gründliches Polieren. Das liegt an der dünnen Farbschicht, die man beim Polieren abträgt. Einfarbige Aufkleber sind meistens aber durchgefärbt und können bedenkenlos mitpoliert werden, solange man es nicht zu gut meint. Kleinen Luftblasen, die zum Beispiel durch Temperaturschwankungen entstehen können, rückst du einfach mit einer Stecknadel und einer Rakel zu Leibe, um die Luft herauszudrücken. Zu guter Letzt lassen sich verschmutzte Aufkleberkanten mit einem Wattestäbchen vom Dreck befreien. So bleibt nicht nur der Lack, sondern auch der neue Autoaufkleber lange schön.