Kleiner Junge wartet ein Auto
(Foto: Stakhov Yuriy / shutterstock.com)

Das Auto selbst warten – So geht’s

Kleinere Reparaturen am Auto lassen sich daheim durchführen
Veröffentlicht am 14.10.2022
4 Minuten Lesedauer

Die regelmäßige Autowartung soll eine lange Lebensdauer garantieren. Allerdings kann sie auch die Betriebskosten in die Höhe treiben. Besonders bei älteren Autos, die sich weniger auf Computer verlassen, können bestimmte Teile aber selbst gewartet werden. Das spart Kosten und gibt dem Autofahrer ein neues Verständnis für die Funktionsweise seines Autos. Ein wenig handwerkliches Geschick und der Wille, sich die Hände schmutzig zu machen sind bei der selbstgemachten Wartung aber Voraussetzung.

Ein Wort der Warnung vorweg: Sicherheit hat immer oberste Priorität. Wer nicht mit grundlegenden Werkzeugen umgehen kann, sollte die Wartung unbedingt dem Fachmann überlassen. Unsere Tipps können die regelmäßige Inspektion in der Werkstatt nicht ersetzen. Außerdem sollten bestimmte Wartungsarbeiten auf keinen Fall in Eigenregie durchgeführt werden. Dazu später mehr.

Wartung selber machen für Anfänger: Inspektion nach Sicht.

Schon ein Blick in den Motorraum kann häufig kleinere Probleme offenbaren. Das Kühlwasser wird meistens über einen runden Behälter aus weißem Plastik nachgefüllt. Auf diesem befinden sich zwei Markierungen. Bei kaltem Motor sollte der Kühlwasserstand sich zwischen diesen Markierungen befinden. Kühlwasser sollte immer bei kaltem Motor nachgefüllt werden, sonst drohen beim Öffnen des Behälters schwere Verbrennungen. Am besten verträgt der Kühlkreislauf destilliertes Wasser aus dem Drogeriemarkt. Dieses bildet kaum Ablagerungen und ist darum besonders geeignet. Auch fahren mit falschem Reifendruck kann das Auto auf Dauer beschädigen. Der Reifendruck lässt sich an fast jeder Tankstelle selbst überprüfen. Die Angestellten helfen gerne bei der Benutzung der Geräte, die meist sogar kostenlos ist. Reifen, die korrekt aufgepumpt sind, laufen nicht nur sparsamer, sie sorgen auch für mehr Sicherheit. Das Reifenprofil kann mit einem Profilmesser oder einem dünnen Lineal bei der Wartung überprüft werden. Mindestens 1,6 Millimeter sind laut StVO vorgeschrieben, besser sind sogar mindestens drei Millimeter. Mit einer Ein-Euro-Münze lässt sich das ganz einfach überprüfen: Der goldene Rand ist exakt drei Millimeter breit. Wenn er nicht komplett im Profil verschwindet, wird es Zeit für neue Reifen. Das Gesetz verlangt außerdem, dass in jedem Auto ein Warndreieck und ein Verbandskasten mitgeführt werden. Letzterer hat ein Verfallsdatum, das auf der Verpackung zu finden ist. Wenn dieses Datum überschritten ist, sollte der Kasten ausgetauscht werden.

Wartung selber machen für Fortgeschrittene: Flüssigkeiten

Neben dem Benzin braucht jedes Auto noch einige andere Flüssigkeiten, um ordnungsgemäß zu laufen. Wenn bei der Wartung auffällt, dass der Füllstand der Bremsflüssigkeit zu gering ist, ist ein Besuch in der Werkstatt dringend nötig, denn eigentlich sollte sich die Flüssigkeitsmenge nicht ändern. Änderungen weisen auf Lecks hin, die schnell sehr gefährlich werden können. Zu jeder selbst gemachten Wartung gehört auch die Überprüfung der Hydraulikflüssigkeit für die Servolenkung. Bei niedrigem Füllstand sollte auch hier nachgefüllt werden. Motoröl kann ebenfalls selbst nachgefüllt werden: Der Peilstab für den Ölstand ist meist gut sichtbar im Motorraum angebracht. Er wird einfach herausgezogen, abgewischt und noch einmal bis zum Anschlag in die Öffnung getaucht. Der Ölfilm auf dem Stab zeigt den Ölstand im Motor. Wenn Nachfüllbedarf besteht, steht im Handbuch des Autos, welche Öle der Motor am besten verträgt.

Checkliste: Diese Flüssigkeiten sollten bei der Wartung kontrolliert werden:

  • Motoröl
  • Bremsflüssigkeit
  • Scheibenwischwasser
  • Kühlwasser
  • Hydraulikflüssigkeit
  • Getriebeflüssigkeit (nur Automatikgetriebe)
  • Kühlmittel für die Klimaanlage

Die richtigen Füllstände und die entsprechenden Einfüllstutzen sind in der Betriebsanleitung des Autos aufgeführt. Bei der Wartung für zu Hause dürfen nur geeignete Flüssigkeiten benutzt werden

Wartung nur für Profis: Ölwechsel und Teiletausch

Bestimmte Arbeiten sollten bei der Wartung für zu Hause lieber nicht versucht werden. Ein Ölwechsel beispielsweise erfordert viel Platz und einige Spezialausrüstung, denn das Öl darf auf keinen Fall in die Umwelt gelangen. Auch die Reparatur kleinerer Schäden an wichtigen Teilen sollte immer in der Werkstatt durchgeführt werden. Sicherheit sollte hier immer oberste Priorität haben.