Halteverbot Schild
(Foto: Poliorketes / shutterstock.com)

Wie funktioniert das Halteverbot?

Wann du halten darfst und wann nicht
Veröffentlicht am 30.11.2022
4 Minuten Lesedauer

Wenn der letzte Besuch in einer Fahrschule schon eine Weile zurückliegt, ist es nur natürlich, dass man sich vielleicht nicht mehr an jede Einzelheit der StVO genau erinnert. Wir stellen uns heute folgende Frage: Wie genau funktioniert nochmal das Halteverbot? Alles, was man darüber wissen muss, hat PKW.de für dich zusammengetragen.

Halten oder Parken? Absolutes oder eingeschränktes Halteverbot?

Halteverbote gibt es in zwei Geschmäckern: eingeschränkt und absolut. Beim eingeschränkten Halteverbot, allgemein als Parkverbot bekannt, darf man maximal 3 Minuten halten. Muss man etwas Be- oder Entladen oder jemand möchte ein- oder aussteigen, darf auch länger gehalten werden, aber diese Tätigkeit muss dann so schnell wie möglich beendet werden.

Im absoluten Halteverbot ist, wie der Name schon sagt, kein Halten erlaubt. Bei roten Ampeln, einer geschlossenen Bahnschranke oder wenn man von der Polizei herausgewunken wird, darf man sein Fahrzeug trotzdem dort zum Stillstand bringen, denn das zählt nicht als halten sondern als warten. Auch wenn das Kfz eine Panne hat und nicht mehr weiter fahren kann, darf es hier stehen. Man sollte sich aber trotzdem bemühen, wenn möglich, das Auto aus der Verbotszone zu bewegen.

Bei welchem Halteverbot muss ein Schild stehen, bei welchem nicht?

Halten ist an den folgenden Orten grundsätzlich untersagt und muss dort nicht durch ein Schild markiert werden:

  • Enge und unübersichtliche Straßenstellen
  • scharfe Kurven
  • Ein- und Ausfädelungsstreifen
  • Bahnübergänge
  • Autobahnen
  • Kraftfahrstraßen
  • mit Pfeilen markierte Straßenstellen (z. B. vor Ampeln)
  • im Kreisverkehr
  • an Taxiständen
  • auf Straßen mit Dauerlichtzeichen
  • bis zu 5 Meter vor einem Fußgängerüberweg
  • in Feuerwehrzufahrten

Bis zu 10 Meter vor Ampeln, Andreaskreuzen und den verschiedenen Vorfahrts-Schildern darf nur gehalten werden, wenn die Beschilderung durch das Fahrzeug nicht verdeckt wird. Halteverbotszonen gelten für einen ganzen Bereich, ihr Anfang und Ende ist mit einem Schild markiert. Auch Grenzmarkierungen auf dem Boden können ein Halteverbot symbolisieren, beispielsweise wenn eine Fläche mit weißen Linien schraffiert ist.

Es gibt zusätzliche Begrenzungen von Halteverboten durch bestimmte Tage, Uhrzeiten sowie Ausnahmen vom Halteverbot für bestimmte Verkehrsteilnehmer (z. B. Bewohner mit Parkausweis) oder bestimmte Fahrzeugtypen wie Einsatzfahrzeuge. Diese Fälle werden durch Zusatzzeichen unter dem Halteverbotsschild angezeigt.

Halteverbot-Schild mit blau und rot
Dies ist ein Schild, dass eine Zone eingrenzt, in der nicht geparkt werden darf. (Foto: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com)

Was bedeuten die Pfeile im Halteverbotsschild? Welchen Bereich umfasst ein Halteverbot in der Regel?

Das Halteverbot gilt normalerweise bis zu der nächsten Kreuzung oder Straßeneinmündung und auch nur auf der Straßenseite, auf der sich das Zeichen befindet. Befinden sich weiße Pfeile auf den Verkehrszeichen, markieren diese den Bereich, auf den sich das Verbot bezieht. Der Pfeil oben zeigt auf die Fahrbahn und markiert den Beginn der Verbotszone. Der Pfeil unten zeigt von der Fahrbahn weg und markiert das Ende. Befinden sich 2 Pfeile auf dem Schild, markiert es die Mitte der Zone.

Welche Ausnahmen gibt es?

Folgende Fahrzeuge sind ausgenommen vom Halteverbot: Rettungsfahrzeuge, Einsatzwagen von Polizei, Feuerwehr, Zoll oder Bundeswehr, gekennzeichnete Straßenbaufahrzeuge, Müllfahrzeuge und Postautos. Jeder Verkehrsteilnehmer kann grundsätzlich eine Ausnahme vom Halteverbot beantragen. Ob dies genehmigt wird, hängt dann von den individuellen Umständen ab.

Ein temporäres Halteverbot kann bei Veranstaltungen, Umzügen, Baustellen, Lieferungen oder anderen gelten. Dieses muss aber mindestens 3-4 Tage vor dem relevanten Datum aufgestellt werden. Willst du zum Beispiel für einen Umzug ein Halteverbot erwerben, um am Umzugstag an dieser Stelle parken zu können, beantrage dies bei der Straßenverkehrsbehörde oder der Stadtverwaltung.

Wie teuer kann das Parken im Halteverbot werden?

Bei der Missachtung von Halteverboten können sehr unterschiedliche Kosten auf dich zukommen. Eine einfache Missachtung kostet dich 10 bis 15 Euro, wenn dein Auto aber in einer Feuerwehrzufahrt steht und einen Einsatz behindert, zahlst du laut Bußgeldkatalog etwa 65 Euro und erhalten zusätzlich einen Punkt in Flensburg. 2020 wurden die Bußgelder für Parken auf Rad- und Gehwegen ohne und mit Behinderung auf 55 beziehungsweise 70 Euro erhöht. Besonders teuer wird es, wenn dein Wagen abgeschleppt wird.