Scheinwerfer von schwarzem Auto
(Foto: Sasharec / Shutterstock.com)

Scheinwerfer einstellen: So wird‘s gemacht!

Was du beachten musst, um nicht im Dunkeln zu tappen
Veröffentlicht am 14.11.2022
5 Minuten Lesedauer

Die Wichtigkeit der richtigen Scheinwerfereinstellung ist nicht zu unterschätzen! Ein falscher Neigungswinkel kann dazu führen, dass du Lichtenergie verschwendest und den Boden beleuchtest, anstatt die Straße vor dir ausreichend auszuleuchten. Sind die Scheinwerfer zu hoch eingestellt, blendest du hingegen die entgegenkommenden Fahrer und nimmst ihnen so die wichtige Sicht. Hier liest du alles, was du zum Scheinwerfer einstellen wissen musst.

Was sollte ich über das Einstellen von Scheinwerfern und den Neigungswinkel wissen?

Seit 1990 ist in jedem Neuwagen eine Leuchtweitenregulierung zum Einstellen der Scheinwerfer verbaut und viele neuere Autos verfügen auch über automatische Einstellungssysteme. Dabei wird der Neigungswinkel so verändert, dass die Scheinwerfer wieder richtig stehen und den gewollten Bereich erstrahlen. Die Einstellung der Scheinwerfer sollte, unabhängig von deinem Automodell, mindestens alle 2 Jahre kontrolliert und wenn notwendig korrigiert werden. Eine nicht ausreichende Sicht im Dunkeln und gehäufte Signale des Gegenverkehrs sind ebenfalls Anzeichen, dass du deine Scheinwerfer neu einstellen solltest. Der benötigte Winkel variiert von Auto zu Auto etwas, kann jedoch bei geöffneter Motorhaube dem Informationssticker auf dem Scheinwerfer entnommen werden. Für das Abblend- und Fernlicht handelt es sich meist um 1 – 1,2 % und bei den Nebelscheinwerfern um 2 – 2,5 %.

Wir empfehlen, die Einstellung von sowohl deinem Fern- und Abblendlicht als auch von deinen Nebelscheinwerfern in einer professionellen Werkstatt durchführen zu lassen und nur zur Überbrückung selber zum Werkzeug zu greifen.

Wie stelle ich die Scheinwerfer selbst ein?

Zur kurzfristigen Überbrückung kannst du deine Scheinwerfer auch selber kontrollieren und dein Licht eigenhändig einstellen. Dabei wird die Methode der 10-Meter-Wand angewendet: der Wagen wird in einem Abstand von 10 m vor eine helle Wand gestellt, die mit Markierungen versehen ist. Anhand dieser Markierungen wird geprüft, ob die Scheinwerfer im richtigen Winkel ausgerichtet sind. Angemessene Flächen findest du häufig in Tiefgaragen oder auf Garagenhöfen. Bevor du mit der Messung der Neigungswinkel beginnst, solltest du sicherstellen, dass der richtige Reifendruck vorhanden und der Fahrersitz mit ca. 75 kg belastet ist.

Um die Einstellung des Fern- und Abblendlichtes zu überprüfen, benötigst du einen Meterstab, Klebeband und einen Schraubendreher. Wenn du dein Kfz im Abstand von 10 m gerade vor der leeren Wand geparkt haben, musst du mit dem Klebeband eine horizontale Orientierungslinie an der Wand befestigen, die genau auf der gleichen Höhe wie die Lichtquelle in der Scheinwerfermitte ist. Danach markierst du zwei vertikale Linien, um die Position der Mitte der Scheinwerfer und deren Abstand zueinander zu notieren.

Nun benötigst du eine Korrekturlinie, um die Neigung der Scheinwerfer zu überprüfen. Bei einer Neigung von 1,2 % zum Beispiel weicht das Licht auf 10 m um 12 cm von einer geraden Linie ab. Wenn du also eine horizontale Linie 12 cm unter deiner Orientierungslinie markierst, sollte bei korrekt eingestelltem und angeschaltetem Licht der Mittelpunkt des Lichtpegels auf der Korrekturlinie liegen. Ist dies nicht der Fall, kannst du die Höhe mithilfe der Schrauben oberhalb der Scheinwerfer einstellen. Da nicht nur die Höhen-, sondern auch die Seiteneinstellung wichtig ist, musst du auch diese überprüfen. Der intensivste Teil der Lichtpegel sollte außerhalb der beiden vertikalen Markierungslinien liegen. Mit den Schrauben links und rechts neben den Scheinwerfern kannst du deren Einstellung verändern. Um deine Nebelscheinwerfer einzustellen, musst du nach dem gleichen Prinzip vorgehen. Beachte hierbei, dass du den richtigen Neigungswinkel verwendest, um deine Korrekturlinie zu markieren.

Wenn du die Ladung deines Fahrzeugs veränderst, ändert sich auch der Winkel, indem das Licht der Scheinwerfer fällt. In manchen Autos können am Armaturenbrett die Scheinwerfer je nach Gewicht des Autos auf verschiedene Ladungsstufen eingestellt werden.

Wie werden in einer Werkstatt die Scheinwerfer eingestellt?

Früher wurde zum Scheinwerfer einstellen die 10-Meter-Wand-Methode verwendet. Obwohl dieses eine heute noch gesetzlich vorgeschriebene Prüfmethode ist, werden nun meist Geräte verwendet, die deutlich weniger Platz benötigen und auf die komplizierten, moderneren Scheinwerfersysteme ausgerichtet sind.

Die professionelle Einstellung der Scheinwerfer wird aktuell fast ausschließlich mit den speziellen Scheinwerfereinstellgeräten, kurz SEG, vorgenommen. Diese Geräte simulieren die Methode der 10-Meter-Wand, nur, dass dabei die Entfernung durch eine Linse auf 50 cm verringert wird. Dadurch kann die Scheinwerfereinstellung auch auf kleinerem Raum durchgeführt werden. Da schon eine Fehleinstellung um wenige Millimeter auf größere Distanz erhebliche Auswirkungen haben kann, gibt es viele Ansprüche, die die Messumgebung erfüllen muss. Um die Scheinwerfer exakt und optimal einstellen zu können, wird professionelles Equipment und Wissen benötigt, weshalb die Korrektur in einer Werkstatt ideal ist.

Wie teuer ist es, Scheinwerfer in der Werkstatt einstellen zu lassen?

Das professionelle Einstellen lassen der Scheinwerfer ist zum Glück nicht kostspielig. Gerade im Herbst und Winter bieten viele Werkstätten günstige oder sogar kostenlose Kontrollen an. Besteht Korrekturbedarf, hängen die Kosten hier vom Arbeitsaufwand ab. Meist kann die Scheinwerfereinstellung innerhalb weniger Minuten für 10 – 20 € durchgeführt werden. Bei Inspektionen wird meist auch eine Kontrolle und gegebenenfalls eine Korrektur des Neigungswinkels vorgenommen.