Anhängerkupplung am Auto
(Foto: Nattapon B / SHutterstock.com)

Anhängerkupplung richtig montieren

Damit der Anhänger sicher mitläuft
Veröffentlicht am 14.11.2022
6 Minuten Lesedauer

Endlich ist der Winter vorbei! Nun beginnt wieder eine neue Saison, egal ob mit Wohnwagen, eigenem Boot oder dem Motorrad. Autos mit einem Anhänger sind dann kein seltenes Bild mehr. Egal ob neue oder gebrauchte Anhängerkupplung, die Montage ist kein einfaches Unterfangen. Damit du nichts falsch machst, haben wir von PKW.de eine Anleitung für dich erstellt. Damit die diesjährige Saison eine gute wird!

Die verschiedenen Arten einer Anhängerkupplung

Anhängerkupplungen stellen das Bindeglied zwischen Anhängern und Zugfahrzeug dar. Eine Anhängerkupplung für Personenwagen ist üblicherweise ein nach oben gebogener Haken, der mit einer Dreiviertelkugel versehen wurde und am hinteren Pralldämpfer des Fahrzeugs montiert werden muss. Die Montage in einer Fachwerkstatt kostet in der Regel mehrere Hundert Euro, allerdings kannst du diese auch selbst vornehmen. Es gibt verschiedene Arten von Anhängerbefestigungen: Bei Anhängerkupplungen wird zwischen zwei Typen unterschieden, die jedoch beide über einen 50 mm dicken und starren Kugelkopf verfügen. Auf diesem Kopf wird die Kugelpfanne platziert, damit der Anhänger in der Lage ist, dem Zugfahrzeug gelenkig zu folgen.

Somit sind hier einmal die starre und die abnehmbare Kupplung zu nennen. Bei der Variante der starren Anhängerkupplung ist es nicht möglich, den Kugelkopf abzunehmen. Er ist fest mit der Quertraverse verbunden und somit auch ein deutlich sichtbares Utensil.

Die abnehmbare Kupplung ist hingegen praktischer und flexibler, da es für dich möglich ist, den Kugelkopf abzunehmen, wenn die Befestigung nicht benötigt wird (Auch beugst du somit einem schmerzhaften Rempeln gegen das Knie oder Schienbein vor.). Auch hier gibt es wieder zwei unterschiedliche Arten, die zur Montage/Demontage dienen.

Beim Hand- und Hebelsystem kann der Kugelkopf abgenommen werden, indem du ihn mit einem Hebel entriegelst oder die Befestigungsmuttern per Hand löst. Zur Montage musst du lediglich den Kopf wieder auf der Aufnahme setzen und diesen dann wieder durch die Feststellung eines Hebels oder das Anschrauben der Muttern wieder befestigen.

Das zweite System, das vollautomatisch ist, wird durch ein Drehrad oder einen Verriegelungshebel entriegelt. Das Rad wird eingedrückt und in Richtung des Fahrzeugs bis zur Einrastung gedreht. Anschließend kannst du den Kugelkopf abnehmen. Zur Montage kann der Kugelkopf wieder aufgesetzt werden, bis er einrastet.

Schritt für Schritt zur elektrischen Anbindung

Neben den bereits genannten Anhängerkupplungen gibt es eine mit elektrischer Anbindung. Diese dient dazu, die Lichteinheiten im Anhänger mit ausreichend Strom zu versorgen. Dazu muss das Anhängsel mit dem Bordnetz gekoppelt werden, wofür eine Steckdose der ISO 11446-Norm sorgt. Diese Steckdose ist in Konfigurationen mit jeweils 7 oder 13 Polen erwerbbar.

Falls du mit einem Wohnwagen verreisen möchtest, ist ebenfalls zu einer Anhängerkupplung mit elektrischer Anbindung geraten. Deren Montage ist allerdings wegen der Verkabelung nicht einfach und sollte Schritt für Schritt erfolgen. Damit du nichts falsch machst, ist hier eine „Schritt-für-Schritt-Anleitung“ ratsam:

Die Montageanleitung gibt eine Orientierung über das richtige Werkzeug. Grundsätzlich solltest du jedoch über einen Satz Maulschlüssel sowie Torx-Schlüssel verfügen, die überwiegend im mechanischen Teil für die erfolgreiche Montage benötigt werden. Dann sollte eine Aufbockung des Hecks erfolgen. Alternativ kannst du das Auto auf eine Rampe stellen, denn das erleichtert ebenso den Anbau. Hast du diese Schritte erfolgreich vollzogen, solltest du den Heckbereich gründlich säubern, um möglichen Kratzern im Lack oder anderen Schäden effektiv vorzubeugen. Dann folgt die Entnahme des Reserverads und der Bodenmatte im Kofferraum. Diese Maßnahmen erleichtern die Montage.

Anschließend nimmst du die Demontage der Stoßstange/Heckschürze vor. Dazu musst du die Heckleuchten sowie die Kunststoffverkleidungen im Kofferraum abmontieren und lösen. Dann müssen alle Schrauben der Stoßstange gelöst werden, die auch bei einigen Modellen teilweise in den Radhäusern verborgen sein könnten. Hast du diese Schritte erledigt, erfolgt das Abmontieren des Grundträgers. Je nach Fahrzeugtyp wird der gesamte Grundträger entfernt, damit dort die Anhängerkupplung platziert werden kann. Wichtig ist, dass du dies gründlich in deiner Anleitung überprüfst! Hast du dies erfolgreich erledigt, müssen die Schrauben gelöst werden und dann ist es möglich, den Grundträger abzunehmen. Anschließend erfolgt die Montage der Kupplung:

Du musst die Anhängerkupplung an der Stelle des abgebauten Grundträgers oder an den ab Werk vorbereiteten und dafür vorgesehenen Montagepunkten anhalten und fest miteinander verschrauben. Du willst unbedingt darauf achten, dass die Auflagefläche von Unterbodenschutz oder sonstigen Verschmutzungen gereinigt wird! Dann kannst du die Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel anziehen.

Der Anschluss der Stromversorgung ist der schwierigste Schritt, bei dem du dich unbedingt an die Vorgaben der Anleitung halten solltest. Zunächst musst du die für den Anhänger relevanten Stromleitungen ausfindig machen und mit der Anleitung vergleichen. Vor Beginn der Arbeiten an den elektrischen Leitungen solltest du die Batterie abklemmen, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Der mitgelieferte Kabelbaum wird per Clips an der Originalverpackung befestigt, wobei sich die Clips durch die Isolierung bohren und dadurch den benötigten Strom abgreifen können. Im nächsten Schritt musst du die neuen Leitungen nach außen zur Anhängerkupplung verlegen. Dies kannst du durch eine ab Werk vorhandene Öffnung erledigen oder du bohrst an entsprechender Stelle eine (Diese sollte unbedingt entgratet und mit Rostschutzmittel versorgt werden!). Anschließend führst du einfach die Leitungen hindurch und legen die Enden am Stecker der Anhängerkupplung auf. Vergiss die anschließende Wiederanklemmung der Batterie, sowie die Verkabelung auf Funktion zu testen, nicht!

Hast du das alles geschafft, erfolgt die Montage der Stoßstange/Heckschürze. Bei manchen Modellen kann es sein, dass du eine Aussparung an der Schürze sägen musst. Dies dient der Anpassung der Anhängerkupplung und ist dank einer mitgelieferten Schablone oder einer innenseitig angebrachten Markierung möglich. Bohr zunächst ein Loch und trenn dann das entsprechende Stück mit einer Stichsäge heraus.

Technische Abnahme

Die technische Abnahme sowie anschließende Betriebserlaubnis und Eintragung in den Fahrzeugschein wird durch die Dekra oder den TÜV vorgenommen und ist unerlässlich.

anhängerkupplungs stange
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