2 Personen in einer Werkstatt
(Foto: Gorodenkoff / Shutterstock.com)

TÜV abgelaufen – auf welche Strafe muss ich gefasst sein?

Wir erklären, welche Konsequenzen das Überziehen der TÜV-Frist mit sich bringt
Veröffentlicht am 14.11.2022
3 Minuten Lesedauer

Den Vorführtermin zur nächsten TÜV-Prüfung verlieren leider viele Autofahrer schnell aus dem Gedächtnis. Doch welche Strafen können drohen, wenn der TÜV abgelaufen ist und man trotzdem mit dem Auto unterwegs ist? Wir erklären, welche unangenehmen Folgen dies für dich haben kann.

Kann Fahrzeugstilllegung drohen, wenn der TÜV abgelaufen ist?

Viele Autofahrer bemerken zu spät, dass der TÜV an ihrem Wagen schon abgelaufen ist. Doch ist die reguläre Frist zur Hauptuntersuchung bereits um einige Tage oder Wochen verstrichen, ist dies in der Regel noch kein Grund zu großer Besorgnis. Behörden und Prüforganisationen zeigen sich oft kulant, solange die TÜV-Frist nicht mehr als zwei Monate überschritten ist. Erst danach muss man ernsthafte Konsequenzen fürchten.

Dennoch ist es natürlich besser, das Fahrzeug rechtzeitig kontrollieren zu lassen, denn schließlich ist die Hauptuntersuchung (HU) eine wichtige Prüfung, um die Verkehrstauglichkeit eines Fahrzeuges festzustellen. Wer die HU hinauszögert, riskiert auch seine eigene Fahrsicherheit, denn mögliche Defekte oder Mängel am Wagen werden dann möglicherweise nicht rechtzeitig entdeckt.

Ist der TÜV abgelaufen, erlischt allerdings nicht automatisch die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug, vorausgesetzt, es geht keine Gefährdung von dem Auto aus. Wer mit abgelaufener TÜV-Plakette erwischt wird, erhält eine Aufforderung, den Wagen innerhalb einer bestimmten Frist bei der Zulassungsstelle vorzuführen. Geschieht dies nicht, kann die Behörde allerdings die Stilllegung des Fahrzeugs androhen und vollziehen.

Die TÜV-Plakette lesen ist ganz einfach. Die Farbe und innere Ziffer markiert das Jahr, in der du zur Hauptuntersuchung musst. Die äußere Ziffer, die nach oben zeigt, markiert den Monat.

In welchen Fällen droht mehr als nur ein Bußgeld?

Wer die Hauptuntersuchung nicht nach gesetzlicher Vorgabe durchführen lässt, dem droht bei einer Verkehrskontrolle auch ein Verwarngeld. Ist der TÜV abgelaufen, sieht der Gesetzgeber je nach Länge der TÜV-Überziehung ein gestaffeltes Bußgeld vor: Wurde die Frist um mehr als zwei Monate überschritten, werden 15 Euro fällig. Ist die HU bereits mehr als vier Monate überfällig, wird eine Strafe von 25 Euro erhoben. Ist der TÜV mehr als acht Monate abgelaufen, kann nicht nur ein Bußgeld verhängt werden, sondern du bekommst sogar Punkte in Flensburg.  Im ungünstigsten Fall führt dies sogar zum Entzug des Führerscheins. Und Vorsicht! Bußgelder können auch für Fahrzeuge erteilt werden, die ohne gültige TÜV-Plakette im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt sind.

TÜV abgelaufen – was passiert bei einem Unfall?

Wer mit einem Auto unterwegs ist, dessen TÜV abgelaufen ist, muss auch mit Konsequenzen seitens seines Versicherers rechnen. Einen Verlust des Versicherungsschutzes muss man zwar generell nicht befürchten, die Kfz-Versicherung kann im Falle eines Schadens allerdings Regressansprüche gegenüber dem Fahrzeughalter geltend machen. Ein Blick in die jeweilige Versicherungspolice bringt Klarheit darüber, welche Auswirkungen ein abgelaufener TÜV haben kann.