verschiedene Automodelle
(Foto: Bibadash / shutterstock.com)

Limousine, Coupé oder doch lieber SUV?

Die beliebtesten Autobauweisen für dich erklärt
Veröffentlicht am 14.11.2022
8 Minuten Lesedauer

Coupé, Limousine, Kombi, und so weiter – bei den ganzen Begriffen kann man als Laie leicht den Überblick verlieren. Schwieriger wird das ganze noch dadurch, dass die Karosseriebauformen sich teilweise überschneiden oder kombiniert werden. Wir haben für dich die Grundtypen und einige modernere Autobauarten beschrieben und klären auf, was genau eigentlich ein Van-Coupé sein soll.

Karosserievarianten - wie unterscheiden sie sich?

Automodelle können sich in vielen Punkten unterscheiden. Auch herstellerspezifisch gibt es immer noch verschiedene Ausführungen mit individuellen Ausstattungen. Trotz der vielen Unterschiede im Detail können Autos in gewisse Kategorien und Klassen eingeordnet werden. Die Grundtypen wie Limousine, Coupé und Kombi werden durchgehend von verschiedenen Herstellern durch moderne Techniken und Designs weiterentwickelt und miteinander kombiniert, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen und die spezifischeren Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Und auch innerhalb einer Aufbauvariante der Karosserie gibt es noch weitere Unterstufen und Variationen in Größe und Klasse. Bei der immer größer werdenden Auswahl scheint es gar nicht so unwahrscheinlich, dass in der Zukunft irgendwann jedes einzelne Auto komplett nach deinen individuellen Bedarf zusammengestellt wird.

Die Limousine bietet klassisches Design

Als Standard des Autobaus gilt aktuell noch die Limousine. Durch eine abgesetzte Motorhaube, eine hohe Kabine und einen abgetrennten Kofferraum ist die Karosserieform in klassischer Optik gerade bei konventionellen Autokäufern, die nach einem klassischen Modell suchen, beliebt. Die Fahrerkabine hat meistens vier Türen und einen geräumigen Innenraum, der während der Fahrt relativ ruhig und gedämpft ist, da keine direkte Verbindung zum Kofferraum besteht. Der Kofferraum ist traditionell mit einem Stufenheck kombiniert, wobei er durch eine kleine kurze Klappe zugänglich ist. Auch ein Fließheck (manchmal Schrägheck genannt) findet seinen Platz in einigen Limousinenmodellen. Bei dieser Variante schließt die Kofferraumklappe die Rückscheibe mit ein und geht fließend ins Dach über. Manche Hersteller bieten ebenfalls ein Steilheck an, wobei die klassische Optik durch den senkrechten Abgang am Heck jedoch nicht ganz erhalten bleibt.

Diese Karosserievariante bietet für die Mitfahrer geräumigen Innenraum und ausreichend Platz, wodurch viele Limousinen in der oberen Mittelklasse oder der Oberklasse einzuordnen sind. Im Vergleich zu einem Coupé ist eine Limousine schwerer und kann dadurch eine höhere Anhängerlast transportieren.

Eine Sonderform dieser Bauart ist die Stretchlimousine, die sich viele unter dem Begriff Limousine vorstellen. Diese verlängerten Karosserien, in der Oberklasse auch Pullman genannt, sind allerdings eher Statussymbol als alltagstauglich und im normalen Straßenverkehr kaum anzutreffen.

Sind Coupé und Limousine nicht das Gleiche?

Das Coupé gilt ebenfalls als Standardform und wird auch als Limousinenableger gesehen. In der Regel haben Coupés zwei Türen und im Vergleich zu Limousinen eine flachere Karosserie, was sie zu einer sportlichen Variante macht. Diese sportliche Ästhetik wird auch bei der Platzierung der Sitze weitergeführt: Sie liegen tief in der Karosserie und bieten viel Beinfreiheit. Durch das schräg geschnittene und stark abfallende Dach bleibt aber gerade im Kopfbereich weniger Freiraum und auch im Kofferraum lässt sich nur begrenzt Gepäck unterbringen. Im generellen Vergleich mit einer Limousine ist im Fahrwerk und Motor zwar kein großer Unterschied festzustellen, jedoch hat ein Coupé durch das geringere Gewicht eine höhere Fahrleistung. Solche Aussagen können allerdings nicht allgemein wirkend getroffen werden, da die unterschiedlichen Ausstattungen eine große Rolle spielen.

Coupés sind mittlerweile auch nicht nur mit den traditionellen zwei Sitzen und zwei Türen ausgestattet, sondern auch als Vier- oder Fünfsitzer mit vier Türen zu erhalten. Der Unterschied zur Limousine liegt hierbei bei der fließenden, verkürzten Dachlinie und den fehlenden Scheibenrahmen der hinteren Türen. Insgesamt eignet sich ein Coupé mit seiner eleganten Form eher als Freizeit- oder Zweitauto und nicht für den Transport mehrerer Personen oder viel Gepäcks.

Fahrt unter freiem Himmel mit dem Cabrio

Die meisten Coupés sind auch in einer Cabrio-Ausführung erhältlich, obwohl die Variante mit dem offenen Dach bei weitem nicht auf die kleinen Sportwagen beschränkt ist. Der Name stammt ebenso wie der des Coupés aus dem Kutschbau, hat aber ansonsten nicht viel mit den altmodischen Gefährten gemeinsam. Der Begriff Cabrio wird meistens für Autos mit vier oder fünf Sitzen verwendet, bei denen das Dach über allen Sitzen geöffnet werden kann. Für Zweisitzer wird der Begriff Roadster verwendet.

Eine Sonderform des Cabrios ist das sogenannte Landaulet, bei dem nur die Rückbank mit offenem Dach ausgestattet ist. Diese Variante wird auch häufig für Geländewagen benutzt.

Geländewagen oder doch SUV?

Im Gegensatz zu den bis jetzt aufgeführten Karosserieformen ist der Geländewagen nicht ursprünglich als Pkw, sondern als Nutzfahrzeug konzipiert, wird heute aber auch im persönlichen Gebrauch verwendet. Sowohl die hohe Wattiefe und das besondere Getriebe als auch die Verwendung von Differenzialsperren, Starrachsen und Allradantrieb eignen einen Geländewagen für die Fahrt abseits befestigter Straßen und unter schwierigen Bedingungen.

Beliebter als der Geländewagen sind mittlerweile allerdings sogenannte Sport Utility Vehicles, besser bekannt als SUVs. Sie bringen großen Fahrspaß auf unsere Straßen und suggerieren trotzdem Sicherheit. Die weit verbreiteten SUVs kombinieren die Vorteile der beiden Bauarten, wobei der hohe Spritverbrauch eines Offroaders vermieden, der Luxus und Komfort eines Pkws beibehalten und durch den höher gelegenen Sitz ein guter Überblick verschafft wird. Auch hier wird meist ein Allradeintrieb eingebaut, wobei dieser mittlerweile auch bei anderen Bauarten zumindest eine Option ist. SUVs haben in der Regel fünf bis sieben Sitze und einen im Vergleich zum Kombi kleineren Kofferraum.

Weiterhin gibt es auch noch eine zusätzliche Zwischenform zwischen Limousine und SUV: den Crossover.

Der Kombi - das moderne Familienauto?

Eine Karosserieform, die auch schnell einen festen Platz auf den internationalen Straßen gefunden hat, ist der Kombi. Wie der Name schon verrät, handelt es sich um ein Kombinationskraftfahrzeug, das die Vorzüge von Pkw und Lkw verbindet. Kombis bieten viel Platz, sowohl für Personen als auch für Lasten und sind gerade bei größeren Familien beliebt, verlangen von Parklücken dementsprechend aber auch viel Platz. Dass hier Funktion vor Form gilt, sieht man den modernen Versionen der Fünfsitzer kaum noch an, da attraktivere und sportliche Designs keine Ausnahme mehr bilden. Anders als Limousinen haben Kombis fünf Türen, das heißt, dass der Innenraum über den Kofferraum zugänglich ist. Dieser schließt optisch meist direkt an das Dach an und endet klassischerweise in einem Steilheck, wobei auch Modelle mit Fließheck nicht unüblich sind.

Der Van: Eine aussterbende Bauform?

Genauso wie der Kombi ist der Van, egal ob in Sport-, Mini- oder Mega-Ausführung, das ideale Familienauto. Ob fünf, sieben oder sogar neun Sitze – Platz ist auf jeden Fall genug. Durch die erhöhte Sitzposition können Sie auch im vollen Auto den Überblick behalten. Vans werden auch Großraum-Limousinen genannt und gerade wenn man einige Kompaktvans mit Limousinen des gleichen Herstellers vergleicht, zum Beispiel beim Mercedes Benz der B- und C-Klasse, fallen mehrere Ähnlichkeiten auf. Beim Kauf eines neuen Familienautos muss oft die Entscheidung zwischen Van, Kombi und SUV getroffen werden, wobei der Van leider oft links liegen bleibt. Durch die neuen Kombinationen der Bauarten rückt der Van in den Hintergrund und wird vereinzelt sogar als aussterbend bezeichnet.

Den Kombinationsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt

Die meisten Autos, die Sie heute auf den Straßen finden können, entsprechen keiner der traditionellen Urformen einer Karosserie mehr, sondern kombinieren verschiedene Komponenten oder entwickeln diese weiter, wie es unter anderem auch bei SUVs, Kombis und Coupés beschrieben wurde. Einige Bauarten mischen hier jedoch weitaus ambitionierter. So entstand mit dem Renault Avantime das erste und auch einzige Van-Coupé, das den großen Innenraum durch nur zwei Türen zugänglich machte, dessen Herstellung aber nach nur etwas über 8.500 Fahrzeugen wieder eingestellt wurde.

An deutlich mehr Erfolg können sich jedoch SUV-Coupés, wie der BMW X6 und das Mercedes GLE Coupé erfreuen. Die Wendigkeit eines Coupés mit dem Protz eines SUVs – oder doch eher der geringe Platz mit hohem Verbrauch und Preis? Wie sinnvoll die Kombinationen sind, bleibt letztendlich immer Meinungssache.

Ebenfalls populär sind Geländekombis, die wie der Name schon vermuten lässt, einen Kombi mit Teilen eines Geländewagens zusammenfügen. Somit gibt es quasi ein SUV für die Großfamilie. Beispiele hierfür sind der Audi Allroad oder der Volvo Crosscountry.

Die Geländefähigkeit wird aber nicht nur mit Familienautos und edlen Coupés kombiniert, sondern auch noch mit Cabrios. Obwohl beim Jeep Willys auch schon früh das Offroadfahren ohne Dach möglich war, steigt der Trend aktuell wieder. Mit dem Range Rover Evoque Cabrio zum Beispiel ist die Offroad-Cabrio-Kombination nun auch in der schickeren Variante unterwegs.

Den Variationen in der Karosseriebauart ist kein Ende gesetzt, wodurch es nur eine Frage der Zeit bleibt, bis keiner mehr den Überblick behält. Wer weiß, vielleicht sind bald auch Gelände-Busse oder Cabrio-Transporter der neueste Schrei.