Lada Niva auf einem Berg
(Foto: Victor Sauca / Unsplash.com)

Warum wirklich jeder einen Lada Niva fahren sollte

Der sympathische Russe für den Weltuntergang
Veröffentlicht am 14.11.2020
4 Minuten Lesedauer

Es gibt zwei Arten von Autofans: Auf der einen Seite stehen reiche Menschen, die ihr Geld dringend loswerden müssen. In deren Garagen stehen die Bugattis und Ferraris dieser Welt und gewinnen an Wert. Sie werden nie gefahren, sammeln aber keinen Staub, weil eine ganze Armee sie täglich auf Hochglanz poliert. Auf der anderen Seite stehen jene Menschen, die Mindestlohn verdienen, sich einen klassischen Rosthaufen zulegen und ihn in jahrelanger Arbeit wieder auf die Straße bringen. Egal, zu welcher dieser Gruppen du dich zählst, du brauchst einen Lada Niva. Warum? PKW.de hat die 5 besten Gründe für die sympathische Todesfalle zusammengefasst.

Der Lada Niva macht sich gut, wenn’s kracht

Ein Autounfall kann das Leben aller Beteiligten nachhaltig verändern. Viele Verletzungen verheilen erst nach Jahren oder gar nicht. In einem Lada Niva kann das nicht passieren, denn wenn man in dem sowjetischen Kleinwagen in einen Unfall verwickelt wird, ist es im Regelfall schnell vorbei. Niemand muss lange leiden und keiner der Insassen eines Niva wird sich Sorgen um Versicherungspapiere machen müssen. Im russischen Äquivalent zum NCAP-Crashtest erzielte der Geländewagen stolze null von vier Sternen. Airbags gibt es nicht und auch der Sicherheitsgurt dient mehr der Zierde als der Sicherheit. Immerhin gibt es seit ein paar Jahren ABS. Der modernisierte Niva kann also mit etwas gutem Zureden sogar anhalten.

Der Lada Niva macht dich zu einem bewussteren Autofahrer

Sind wir mal ehrlich: Die meisten Autofahrten, die wir im täglichen Leben unternehmen, sind komplett unnötig. Der regelmäßige Gang zum Supermarkt hält fit und wer regelmäßig mit Bus und Bahn zur Arbeit fährt, tut der Umwelt einen Gefallen. Mit dem Lada Niva wird das einfacher denn je, denn man muss sich vor jeder Fahrt überlegen, ob man sie sich leisten kann. Mit mehr als 9 Litern auf 100 Kilometern ist der Motor nämlich nicht gerade sparsam. So überlegt man sich zweimal, ob man wirklich das Auto bewegen muss.

Einen Lada Niva kriegt nichts kaputt

Wenn man einigen Verrückten Glauben schenken mag, steht die Apokalypse vor der Tür. Wie kommst du zur Ruine des nächsten Supermarktes, wenn die GPS-Satelliten nicht mehr funktionieren, die Batterie in ihrem Keyless-Go-System längst leer sind und alle zertifizierten Mechaniker der großen Automarken dem Kannibalismus zum Opfer gefallen sind? Ein Lada Niva hat nichts. Wirklich. Darum kann auch nichts kaputtgehen. Und typisch russisch kann man das Auto durch perkussive Wartung (= Hammerschläge auf Komponenten, die ihren Dienst quittieren) instand halten. Ob der Motor auch mit Wodka funktioniert, wissen wir nicht, aber wir würden es nicht ausschließen. Auch wenn er den Eindruck macht, als würde er auseinanderbrechen, wenn man ihn nur schräg anguckt: Einen Niva kriegt man nicht kaputt.

Grüner Lada Niva
Mit diesem Auto kommst du wirklich überall hin. Wenn auch nicht immer pünktlich oder gesund. (Foto: Harmony Video Production / Shutterstock.com)

Der Lada Niva ist ein Klassiker

Die G-Klasse von Mercedes wurde in den Siebzigerjahren entwickelt und hat sich seitdem nicht weiterentwickelt. Drittklassige Hip-Hop-Musiker kaufen das Modell trotzdem gerne, so lange möglichst viele Tiere ihre Haut für die Sitze hergeben mussten. Auch der Lada Niva ist seit mehr als 40 Jahren auf dem Markt und wird genauso gebaut wie in Zeiten des kalten Krieges. Warum sollte man auch etwas verbessern, was eigentlich schon perfekt ist? Das dachte sich auch so mancher Sammler, darum steigen die Preise für einen gebrauchten Lada Niva auch schon seit einer Weile. Jetzt oder nie!

Der Lada Niva kommt wirklich überall hin

Der Lada Niva ist gebaut, um nicht nur die Schlaglöcher der Sowjetunion zu überstehen, er soll auch Bauern und Hirten in der Tundra an ihr Ziel bringen. Dabei ist Komfort nicht unbedingt oberste Priorität, aber es gibt kaum ein Gelände, das der kleine Russe nicht bezwingen kann.

Und zuletzt: Nimm uns bitte nicht zu ernst

Wenn man es mal objektiv betrachtet, ist der Lada Niva ein wirklich extrem schlechtes Auto. Er ist extrem durstig, unkomfortabel, laut und eine echte Todesfalle. Trotzdem können wir uns dem Charme des rüstigen Russen nicht erwehren. Ein Auto, das überall hinkommt, ohne auch nur einen einzigen Computer benutzen zu müssen, hat etwas Abenteuerliches. Und wer auf der Suche nach einem automotiven Abenteuer ist, kommt am Niva nicht vorbei.