Motorwäsche selber machen
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Motorwäsche selbst gemacht?

Wasserdruck oder Trockeneis? So gelingt die Reinigung des Motors.
Veröffentlicht am 14.11.2022
3 Minuten Lesedauer

Vor dem Verkauf eines Gebrauchtwagens empfiehlt sich eine gründliche Reinigung aller Teile. Neben der Lackpolitur und der Innenraumpflege wird häufig auch eine Motorwäsche vorgenommen. Diese ist meist mit einem Besuch in der Werkstatt verbunden. Aus gutem Grund. Denn bei der Reinigung eines modernen Motors kann einiges schiefgehen.

Warum wird die Motorwäsche nötig?

Dreck im Motorraum ist eine ganz normale Erscheinung und bedarf im Regelfall keiner speziellen Behandlung. Alle Teile des Antriebs sind ab Werk mit einer Versiegelung versehen, die Korrosion verhindert. Der Schmutz, der durch den Lüfter unter die Motorhaube gelangt, besteht größtenteils aus Pollen und Staub, die beim Fahren aufgewirbelt und vom Kühler angesaugt werden. Auch Schmutz, der von den Vorderrädern aufgeworfen wird, gelangt häufig in den Motorraum. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens achten viele Käufer sehr auf die Sauberkeit des Autos. Eine Motorwäsche gibt dem Gebrauchten auch unter der Haube das Aussehen eines Neuwagens. So lassen sich in vielen Fällen bessere Preise erzielen. Wirklich problematisch wird der Schmutz aber erst dann, wenn er auf Parasiten hinweist. Tiere wie Mäuse oder Marder machen häufig die Motoren geparkter Autos zu ihrer Wahlheimat und nagen gerne einmal an den Kabeln und Treibstoffleitungen. In so einem Fall hilft ein Kammerjäger.

Motorwäsche zu Hause

Das Wichtigste zu erst: Die Motorwäsche darf nicht überall durchgeführt werden. Eine Verschmutzung des Bodens mit Öl muss unbedingt vermieden werden, darum darf der Motor nur in einer Waschkabine mit Ölabscheider gereinigt werden. Außerdem sollte man bei der Reinigung niemals ein Heißdampfgerät verwenden. Durch die hohe Temperatur können sich kleine Metallteile verziehen. Dichtungen werden Spröde und besonders die empfindliche Steuerelektronik kann durch Hitze und Feuchtigkeit beschädigt werden. Besser funktioniert ein handelsüblicher Hochdruckreiniger. Dieser sollte auf einen niedrigen Druck eingestellt werden und aus einiger Entfernung benutzt werden. Auch hier ist es unerlässlich, die elektronischen Bauteile auszusparen oder vor der Motorwäsche gut zu sichern. Der hohe Wasserdruck kann beispielsweise Steckverbindungen lösen, eintretendes Wasser kann dann zu einem Kurzschluss führen.

Professionelle Reinigung mit Trockeneis

Am ehesten empfiehlt sich eine professionelle Motorwäsche. Diese wird von einem Fachmann mit besonderer Ausrüstung durchgeführt. Immer häufiger kommt hier sogenanntes Trockeneis zum Einsatz. Das ist nichts anderes als gefrorenes Kohlendioxid, das mit Hochdruck auf verdreckte Teile geleitet wird. Das -78 Grad kalte Material lässt Verschmutzungen gefrieren und einfach abplatzen. Die Versiegelung wird dabei nicht angegriffen und auch elektronische Bauteile kommen mit Kälte viel besser klar als mit Hitze. Der Motor sieht nach der Behandlung aus wie neu.

Zur Motorwäsche lieber in die Werkstatt

Eine Motorwäsche selbst durchzuführen birgt einige Risiken. Bevor ein Gebrauchtwagen verkauft werden soll, empfiehlt sich eine Fahrt in die Werkstatt. Die professionelle Motorwäsche mit Trockeneis kostet nicht viel und kann gleich bei der Inspektion durchgeführt werden.