Auto wird mit gelbem Tuch gereinigt
(Foto: Atstock Productions / shutterstock.com)

Autoscheiben reinigen – innen und außen einfach streifenfrei

Mit unseren Reinigungstipps entfernst du selbst Härtefälle wie Baumharz, Honigtau und Vogelkot mühelos. So bleiben deine Scheiben einfach sauber:
Veröffentlicht am 02.03.2023
7 Minuten Lesedauer

Schmutz auf Autoscheiben lässt sich leider nicht vermeiden. Regen bringt Ablagerungen mit sich, Bäume harzen – vor allem im Sommer –, Insekten landen komplett auf der Scheibe oder ihre Ausscheidungen, sogenannter Honigtau, hinterlassen einen schmierigen Film auf der Oberfläche. Vogelkot ist eine besondere Herausforderung beim Putzen. Und auch innen sammeln sich auf den Scheiben Verschmutzungen an. Mit ein paar Tipps und Hausmitteln lassen sich Autoscheiben einfach und effektiv reinigen.

Autoscheiben reinigen – die Grundausstattung

Zum Säubern der Autoscheiben braucht es keine Spezialausrüstung – das meiste wirst du zum Fensterputzen im Haus haben. Grundsätzlich stattest du dich zum Reinigen der Autoscheiben am besten aus mit:

  • Eimer mit warmem Wasser
  • Schwämme / Mikrofasertücher
  • Glasreiniger, Essig, Spülmittel oder speziellem Autoscheiben-Reiniger
  • Trockentuch / Küchenpapier

Autoscheiben reinigen – so gehst du vor

Am besten suchst du dir einen Tag mit bedecktem Wetter aus. Ansonsten parke dein Auto am besten im Schatten. Direkte Sonneneinstrahlung trocknet die Scheibe schneller. Wenn Reinigungsmittel zu schnell trocknet, bleiben oft Schlieren oder Streifen.

Je nach Verschmutzung sind vielleicht mehrere Durchgänge nötig. Starte damit, die Scheibenwischer hochzuklappen. Mit Wasser und einem Schwamm oder Mikrofasertuch entfernst du zuerst den gröbsten Schmutz. Achte dabei auch auf die Ecken der Scheiben. Bei hartnäckigem Schmutz hilft etwas Spülmittel oder Scheibenreiniger.

Für das anschließende Trocknen und Polieren nutzt du ein sauberes Trockentuch oder Küchenpapier. Mit ein paar Spritzern Essigessenz im Wasser (oder Scheibenreiniger) befeuchtest du die saubere Scheibe. Anschließend reibst du sie in kreisenden Bewegungen von oben nach unten trocken.

Nicht vergessen: Befreie auch die Wischblätter der Scheibenwischer an Front- und Heckscheibe sowie deren Auflagefläche von Schmutz – sonst verteilen die Wischer diesen direkt wieder auf den Scheiben.

Autoscheiben mit Hausmitteln reinigen

Autoscheiben reinigen Frau mit Sprühflasche
Wirkt Wunder: Essigessenz oder Spülmittel mit Wasser gemischt in einer Sprühflasche löst meist hartnäckigsten Schmutz (Foto: Maciej Bledowski / Shutterstock.com)

Umweltfreundlich und kostengünstig ist der Alleskönner Essig. Denn die klare und hochdosierte Essigessenz ist auch bestens zum Reinigen von Autoscheiben geeignet. Einfach im Verhältnis 1:10 (ein Teil Essigessenz, zehn Teile Wasser) mit Leitungswasser mischen. Entweder in einem Eimer, in dem du dann ein Wischtuch mit der Mischung tränkst. Oder – noch praktischer – du füllst die Essigmischung in eine Sprühflasche und besprühst die Scheibe damit. Viele schwören auch auf die Verwendung von simplem Spülmittel zum Autoscheibenputzen: ein paar Spritzer ins Wasser und schon wird’s sauber.

Baumharz entfernen – Fett hilft

Baumharz ist extrem klebrig und gehört zu den hartnäckigsten Verschmutzungen auf einem Auto. Bei frischem Baumharz hast du mit herkömmlichen Reinigungsmitteln noch eine Chance. Ist er einmal eingetrocknet, benötigst du schon etwas mehr. Türschlossenteiser macht das Harz weich. (Focus)  Nach einigen Minuten Einwirkzeit lässt sich ein mit dem Enteiser behandelter Harzfleck abwischen. Ebenso wirkungsvoll ist laut TÜV das Aufbringen von Baby- oder Speiseöl. Denn Harz ist fettlöslich. Das Fett kann mit einem Lappen auf dem Harzfleck eingerieben werden. Mit Wasser und fettlösendem Geschirrspülmittel lässt sich das Baumharz entfernen.

So entfernst du Honigtau von den Scheiben

Besonders im Sommer ein Problem: Honigtau. Was noch charmant klingt, ist der Kot der Blattläuse, die vor allem den Saft aus Lindenblättern trinken und dann ausscheiden. Für Autofahrer fatal: Der Honigtau bildet einen klebrigen Film auf dem Lack und Scheiben.

Zum Glück ist der Belag wasserlöslich und lässt sich daher recht leicht entfernen. Mit Wasser, ein paar Tropfen Spülmittel oder Essig kannst du den Honigtau entfernen. Am besten wäscht du aber gleich das ganze Auto, weil sich der Honigtau mit Rußtaupilz mischen und dann den Lack beschädigt.

Alois Steinberger vom ADAC Südbayern rät, bei Honigtau keinesfalls die Scheibenwischer zu betätigen: „Dann verschmiert der Honigtau nur und ich mache mir unter Umständen sogar die Wischerblätter kaputt“, zitiert ihn der Bayerische Rundfunk.

Vogelkot aufweichen hilft

Autoscheiben reinigen Auto mit Vogelkot
Kein schöner Anblick für Autofahrer – wer im Sommer unter Bäumen parkt, findet sein Auto oft so wieder. (Foto: RudenkoStudio / Shutterstock.com)

Auch bei Vogelkot gilt: je schneller gesäubert, desto besser. Solange er noch nicht eingetrocknet ist, lässt er sich mit viel Wasser recht einfach entfernen. Für eingetrockneten Vogelkot empfiehlt sich ein grobporiger Schwamm und etwas Zeitungs- oder Küchenpapier: Den Schwamm mit Wasser tränken und über dem Vogeldreck ausdrücken, um ihn aufzuweichen. Den Fleck dann mit Papier bedecken und auch dieses durchnässen. 15 bis 20 Minuten lang das Papier immer mal wieder durchfeuchten. Danach sollte sich der Vogelkot leicht wegwischen lassen.

Sind die Autoscheiben einmal sauber, kannst du sie versiegeln. Das lässt Wasser abperlen und verhindert neue Flecken. So haben die Scheibenwischer weniger Arbeit, und die Scheibe bleibt länger sauber. Die speziellen Mittel wie Windschutzscheiben-Versiegelung, Regenabweiser oder Nanoversiegelung für Glas gibt es im Autozubehör oder Baumarkt.

Autoscheiben innen reinigen

Innen bilden sich Schmutzbeläge vor allem durch Luftfeuchtigkeit, Heizungs- und Atemluft, Staub und Fingerabdrücke. Spätestens bei Nachtfahrten oder Gegenlicht stören Flecken, Schlieren und Streifen innen auf der Autoscheibe, weil sie unangenehme Blendeffekte erzeugen.

Bevor du die Autoscheiben innen säuberst, deckst du am besten die Armaturen und Polster mit Zeitungspapier, Decken oder Stofftüchern ab, damit keine Flecken durch Tropfwasser entstehen. Dann wischst du einmal trocken Staub. Damit vermeidest du, dass Staub- oder Sandkörner bei der feuchten Reinigung Kratzer verursachen. Wische dann mit einem feuchten Mikrofasertuch über die Scheiben. Wechsle die Seite des Tuchs und oder verwende ein neues, wenn die Scheibe stark verschmutzt ist. Sonst verteilst du den Schmutz womöglich nur. Gehe dann wie bei der Außenreinigung mit Glasreiniger und Trockentuch zum Trockenwischen und Polieren über.

Autoscheiben reinigen – No-Go: Einsatz von Werkzeugen

Manche Verschmutzungen härten in der Sonne derart aus, dass sie wie festgebacken wirken. Am liebsten würde man sie mit einem Werkzeug abkratzen. Widerstehe dieser Versuchung und benutze niemals scharfe oder harte Werkzeuge zur Scheibenreinigung. Auch von Ceranfeldschabern ist abzuraten. Die können zu tiefen Kratzern in der Scheibe führen. Es bleibt dann nur noch der Austausch des Glases.

 

Autoscheiben reinigen mit Extras: Reinigungsknete und Schmutzradierer

Zwei Extra-Helfer unterstützen beim Entfernen hartnäckiger Schmutzbeläge: Reinigungsknete und Schmutzradierer. Beide gibt‘s für wenig Geld im Baumarkt oder Zubehörhandel. Sie kommen während der Feuchtwäsche und vor dem Glasreiniger zum Einsatz.

Die Knete feuchtest du mit Wasser an und formst sie zu einer flachen Scheibe. Sie muss nass genug sein, dass du sie übers Glas bewegen kannst, ohne dass sie kleben bleibt. Schmutz sammelt sie einfach ein.

Schmutzradierer sind Schwämme aus Melaminharz. Auch der Schmutzradierer wird zunächst befeuchtet. Durch die Feuchtigkeit zerfällt die Feinstruktur, sodass die Harzpartikel im Schwamm Schmutz aufgreifen können. Reibe mit dem Radierer über die Schmutzstellen. Wie ein echtes Radiergummi verbraucht sich der Schwamm zusehends während der Reinigung.

Fazit: Je öfter man Autoscheiben reinigt, desto weniger aufwendig ist es.

Es ist kein Hexenwerk und schnell gemacht. Alles, was du dazu brauchst, hast du vermutlich  sowieso im Haus. Wichtig für die Scheiben: Nie Gewalt oder Werkzeuge anwenden – hartnäckigen Verschmutzungen besser durch Einweichen, Reinigungsknete oder Schmutzradierer zu Leibe rücken.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Unterscheidet sich das Reinigen von Autoscheiben vom Fensterputzen zu Hause?
Nein, eigentlich unterscheidet es sich nicht groß. Es sei denn, du möchtest einen speziellen Reiniger für Autoscheiben verwenden – was aber keine Voraussetzung ist.
Warum ist es beim Autoscheiben putzen wichtig, Schlieren und Streifen zu vermeiden?
Wenn die Sonne tief steht oder dir ein Auto entgegenkommt, können Schlieren im Scheinwerferlicht irritierende Lichtreflexionen hervorrufen und die Sicht einschränken. Das ist gefährlich für alle am Straßenverkehr Beteiligten.
Sollte ich Zeitungspapier zum Polieren von Autoscheiben verwenden?
Bei Zeitungspapier scheiden sich die Geister: Die einen schwören darauf, die anderen befürchten Verschmutzungen durch Druckerschwärze oder gar Kratzer durch verunreinigtes Papier. Wir empfehlen eher die weichere Küchenrolle.
Dreckige Autoscheiben - reicht es, wenn ich durch die Waschstraße fahre?
In Autowaschanlagen werden Reinigungsmittel benutzt, die den Autolack sehr gut säubern. Auf den Autoscheiben können diese Mittel jedoch Schlieren und Streifen hinterlassen. Nach der Waschstraße ist das Abtrocknen per Hand empfehlenswert.