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Markenbeschreibung

Jeep – Geschichtliches rund um den USA-Land Rover

Wer den britischen Land-Rover liebt, wird den amerikanischen Jeep auch nicht verachten. Wie so oft, wenn es um die Nomenklatur geht, gilt der Große Teich als Trennlinie gemeinsamer Detailbezeichnungen. So bezeichnet der Europäer gemeinhin jene Fahrzeuge als Jeep, die man jenseits des Atlantiks als SUV tituliert. Die Sachlage wird aber noch um ein wenig anspruchsvoller, da der Jeep – im Gegensatz zum Land-Rover – historisch mehr eine Kategorie-Bezeichnung darstellt, denn ausschließlich eine eigene Automarke oder dessen Modell zu sein. – So wurde etwa der US-Geländewagen Willys MB vor einer etwaigen Markengründung des „Jeep“ bereits als ein solcher bezeichnet.

Wie der Jeep zu seinem Namen kam, darüber scheiden sich selbst heutzutage noch die Geister. So sollen Trickfilm-Figuren, armeeinterne Logistikkürzel sowie technische Bezeichnungen als Namensgeber fungiert haben. Doch liegt die Faktenlage im Dunkel der Jahrzehnte. Viel wichtiger ist jedoch das Faktum, dass der Jeep seine Augen im Dunstkreis des amerikanischen Militärs öffnete, dort eine beachtliche Karriere hinlegte, um schließlich auch für den zivilen Verkehrsbereich entdeckt zu werden.

Der Jeep – eine kleine Genealogie

Die Ursprünge des Fahrzeugs gehen ins Jahr 1938 zurück. Damals stellte die Firma American Bantam ihren Leichtbau-Geländewagen Bantam Reconnaissance Car (BRC) der US-Army vor. Diese war von dem technischen Vehikel zwar angetan, ihr fehlten jedoch die finanziellen Mittel, um diesen Jeep in gewünschter Stückzahl zu ordern. Mit dem Eintritt der Amerikaner in den Zweiten Weltkrieg änderte sich die Situation jedoch schlagartig. Da die Deutschen über technisch hervorragende Geländewagen verfügten, war das amerikanische Militär zum Handeln gezwungen. Man erinnerte sich des BRC von American Bantam und schrieb ein entsprechendes Fahrzeug 1940 aus. Da der vorgegebene Zeitrahmen für die meisten Hersteller zu knapp war, blieb letztlich nur American Bantam als ernst zu nehmender Lieferant über. Allerdings kämpfte dieser akut mit finanziellen Schwierigkeiten, wodurch er als Alleinlieferant ein Risiko für die US-Army darstellte. Dieser gelang es schließlich, die Ford Motor Company zur Teilnahme am Angebotsprozess zu bewegen, als drittes Unternehmen stieg Willys-Overland ein. Gegen den Protest von American Bantam wurden die Konstruktionspläne des BRC den Konkurrenten als gemeinsame Vorgabe offengelegt. Letztendlich gewann die Version von Willys-Overland mit ihrem „Willys MA“. Direkt im Anschluss hieran überarbeitete der Sieger sein Siegesmodell und kreierte den „Willys MB“ – um einige Eigenschaften des Ford-Prototypens erweitert. So ging der legendäre „Willys Military B-Version“ in Serie, bis Kriegsende gingen circa 270.000 Stück dieses Jeep bei Ford – das mit Willys in der Folge kooperierte – vom Band.

Nach dem Krieg stieg Ford aus dem Projekt aus, Willys produzierte den Nachfolger des MB, den Willys B38. Dieser baute nunmehr auf einem Zivilfahrzeug des Typs CJ-3A und einem 24 Volt Bordnetz auf, auch wurde der Rahmen des Fahrgestells verstärkt. Schließlich wurde Willys Overland von der Firma Kaiser-Jeep übernommen, welche eine Version M38A1 auf den militärischen Markt brachte. Dieses Modell prägt unsere heutige Vorstellung der Legende Jeep, er wurde bis in die 1970er Jahre hinein gebaut und kam auch während des Vietnamkrieges zum Einsatz vor Ort. Der letzte Nachfolger der Jeep-Serien wurde der M151 MUTT (Military Utility Tactical Truck) von Ford. Weithin als Jeep wurden jedoch nur die Fahrzeuge von Willys bezeichnet.

Der Jeep im Zivilverkehr

Vom eigenen Erfolg des Willys MB beeindruckt, beschloss man bei Willys-Overland den Jeep auch dem zivilen Straßenverkehr zugänglich zu machen. Im Juli 1945 rollte schließlich der erste Civilian Jeep vom Modell CJ-2A vom Band. Befreit von militärischen Auflagen wurde das Fahrzeug adaptiert und mit einer überarbeiteten Version des MB-Motors und einem moderneren Antriebsstrang ausgeliefert. Die Jeep Marke wurde zum Verkaufsschlager und so verstand man es bei Willys Overland, auch andere Fahrzeugmodelle aus eigenem Hause unter der Marke Jeep zusammenzufassen und dem Markt zugänglich zu machen. Die CJ-Serie erfuhr – auch unter der Ägide neuer Eigentümer – bis ins Jahr 1987 einige Weiterentwicklungen, als letztes Modell wurde der CJ-8 ausgeliefert. Schließlich wurde auch dieser eingestellt, als dessen Nachfolger galt der von AMC entwickelte Jeep Wrangler (JY).

Bereits mit den ersten Erfolgen der gemeinhin als Jeep bezeichneten Fahrzeuge begriffen die Marketingstrategen den Wert der Marke und so kam es zur gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen American Bantam und Willys-Overland um die Marke „Jeep“. 1950 sprach das Gericht Willys-Overland die Rechte zu. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte wechselte die Marke Jeep mehrmals den Besitzer. Ab Anfang 1950 gehörte sie dem Unternehmen Kaiser-Frazer, 1963 erfolgte die Umbenennung in Kaiser-Jeep. Zur Wende des Jahrzehnts im Jahr 1970 wurde Kaiser-Jeep von der American Motors Corporation (AMC) übernommen, AMC schließlich von der Chrysler Corporation aufgekauft und das Fahrzeug in die Division Jeep-Eagle eingegliedert. Nach der Fusion zwischen Chrysler Corporation und Daimler Benz 1998 wurde der von wenig Erfolg gekrönte Eagle wegrationalisiert. Die Marke Jeep verblieb bei der Chrysler Group LLC, auch nachdem die DaimlerChrysler AG 2007 an Cerberus verkauft wurde.

Im Laufe der Zeit firmierten unterschiedliche Fahrzeugtypen unter der Marke Jeep. So fabrizierte man bei Kaiser in den fünfziger und sechziger Jahren einen eigenen Lastwagen, den FC-150 beziehungsweise FC-170. Sowohl Kaiser (FJ-3) als auch AMC (DJ-3 bis DJ-6) produzierten Jeep-Lieferwagen. Diese beiden und die Chrysler Corporation fertigten ebenfalls einen Pickup. Darüber hinaus lieferten alle Besitzer jeweils eigene Versionen eines SUV aus: Jeepster (Willys-Overland), Wagoneer, Cherokee (Kaiser, AMC), Grand Cherokee (Chrysler Corporation, DaimlerChrysler AG und Chrysler LLC). Schließlich führten alle Eigentümer auch die Erzeugung des klassischen Jeep fort, von den J-Serien bis zum Wrangler.

Der Jeep im Hier und Jetzt

Heutzutage präsentiert sich der Jeep als gediegenes ziviles Straßenautomobil mit guten Werten. Zu seinen ausgewiesenen Stärken zählen Interieur und Fahreigenschaften. In seiner Klasse konkurriert er mit dem VW Touareg, Toyota Landcruiser, Mercedes M-Klasse, BMW X5 sowie dem Audi Q7. Von seinen Käufern wird der Jeep besonders für seine gute Verarbeitung, die komplette Serienausstattung, das moderne Allradsystem und den kundenfreundlichen Preis geschätzt. Es mag Fahrzeuge geben, die intuitiver zu bedienen sind, deswegen ist der Jeep aber noch lange nicht unpraktisch in der Bedienung. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase lässt er sich im Alltag gut fahren. Sämtliche Bedienelemente sind gut erreichbar, das Lenkrad ist höhen- und reichweitenverstellbar. Pedale und Schalthebel erlauben mühelose Verwendung.

In punkto Raum stellt sich der Jeep als Kavalier vor, selbst sehr große Personen bis zwei Meter finden in der Fahrgastzelle hinreichend Platz – und dies hinsichtlich Höhe und Weite. Im hinteren Bereich finden zwei Erwachsene bequem Platz, und immerhin noch ein Kind in der Mitte. In Summe wird der Komfort beim Jeep groß geschrieben. Beginnend mit guter Federung und Dämpfung: Bei rasch wechselndem Höhenunterschied bemerkt man keine Karosserie-Bewegung, kurze Bodenwellen werden gedämpft wahrgenommen. Die Sitze sind auf die Bequemlichkeit des Fahrgasts hin konzipiert und nach verschiedenen Kriterien einstell- sowie veränderbar. Der geringe Geräuschpegel, dieser findet sich in der untersten Skala wieder, zählt zu den ausgewiesenen Stärken des Off-Roaders. Der Jeep verfügt über einen ruhigen Motor, der nahezu unauffällig im Hintergrund läuft, bei spontanem Leistungsabruf zeigt er jedoch sehr gerne, wes Kind er ist – durch sportliches Aufheulen.

Das Fahrzeug erweist sich als sehr fahrstabil, wenngleich die Lenkung ihre Befehle gerne mit etwas Deutlichkeit entgegennimmt. Der permanente Allradantrieb sorgt für eine einwandfreie Traktion, für ein Fahrzeug dieser Größe reagiert der Jeep dennoch erstaunlich agil. Aufgrund seiner Schwere reagiert der Jeep im grenzwertigen Kurvenbereich eher untersteuernd, erweist sich jedoch in Summe in Kurvenlage als stabil. Die Bremsen agieren für ein Fahrzeug dieser Größe annehmbar mit 38,5 Metern bei Vollbremsung von 100 km/h ausgehend. Auch im Bereich der Sicherheit – aktiv wie passiv – zeigt sich der Jeep von seiner guten Seite. Er verbraucht in Kombination ungefähr 12 Liter auf 100 Kilometer, stößt 276 Gramm pro Kilometer an C02-Emission aus. Die Schadstoffwerte der Abgase sind jedoch sehr gering. In Summe ist der Jeep ein Fahrzeug, das seine Klientel ideal bedient.

Informieren: Jeep im Test