grüne Umweltplakette
(Foto: PKW.de)

Umweltplakette kaufen – wann, wie, wo?

Wer die Feinstaubplakette braucht und wo man sie ordern kann:
Veröffentlicht am 21.02.2024
5 Minuten Lesedauer

Seit 2007 gibt es sie – die Feinstaubplakette. Im Volksmund auch Umweltplakette genannt. Ohne Umweltplakette ist in den meisten deutschen Städten kein Durchkommen mehr – mit Umweltzonen soll der Feinstaubbelastung der Kampf angesagt werden.

Wozu dienen Umweltplaketten?

Die Feinstaubverordnung regelt die Einhaltung der Grenzwerte für Stickstoffoxid und Feinstaub. Um die Luftqualität zu gewährleisten, dürfen Städte und Gemeinden so genannte Verkehrsverbotszonen einrichten, die Fahrzeuge mit einem hohen Schadstoff-Ausstoß die Einfahrt untersagen. Die auch als Umweltzonen bezeichneten Bereiche sind insbesondere in Innenstädten und Ballungszentren vorzufinden und mit einem amtlichen Verkehrszeichen gekennzeichnet.

In Deutschland gibt es bereits mehr als 80 Städte, die eine Umweltzone eingeführt haben. Jedes Fahrzeug, welches sich innerhalb einer festgelegten Umweltzone bewegt, benötigt die entsprechend vorgeschriebene Feinstaubplakette.

Welche Umweltplaketten gibt es?

Autofahrer, die ihr Fahrzeug in einer dieser Zonen bewegen und abstellen, müssen eine Umweltplakette kaufen und diese von außen gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe anbringen. Insgesamt gibt es vier Schadstoffgruppen, die durch verschiedenfarbige Aufkleber gekennzeichnet sind. Neben einer grünen Feinstaubplakette (Schadstoffklasse 4), die für Kfz mit geringem Partikel- bzw. Schadstoffausstoß erteilt wird, gibt es eine gelbe sowie eine rote Plakette (Klasse 3 und 2). Letztere gelten insbesondere für Dieselfahrzeuge mit erhöhten Emissionswerten. Für die Schadstoffklasse 1 wird keine Plakette erteilt.

  • Grüne Plakette (Schadstoffklasse 4)
  • Gelbe Plakette (Schadstoffklasse 3)
  • Rote Plakette (Schadstoffklasse 2)
  • Keine Plakette (Schadstoffklasse 1)

Blaue Umweltplakette - wann und wo?

Eine Blaue Umweltplakette gibt es – Stand 2022 noch nicht. Zumindest nicht offiziell. Kaufen kann man sie aber dennoch. Der Hintergrund ist einfach erklärt: Aufgrund EU-Richtlinien deutet sich an, dass immer mehr Städte und Kommunen gewisse Bereiche für Diesel-Fahrzeuge sperren, die nicht die Schadstoffklasse 5 oder 6 erfüllen. Hamburg und Stuttgart haben solche Bereiche (Stand 2022) bereits eingerichtet – trotz grüner Plakette kann für Diesel der Schadstoffklasse 4 die Einfahrt in diese Bereiche verboten sein.

Das Problem: Es gibt keine Plakette die Diesel der Schadstoffklassen 5 und 6 von Dieseln mit Schadstoffklasse 4 unterscheidet. Stand 2022 erhalten alle Autos der drei Schadstoffklassen die gleiche grüne Umweltplakette. Die Lösungsidee: hellblaue und dunkelblaue Plaketten, die die unterschiedlichen Schadstoffausstöße dieser Fahrzeuge berücksichtigen und eine noch feinere Steuerung bei lokalen Fahrverboten ermöglichen. Diese Ideen sind allerdings noch nicht umgesetzt und haben (Stand 2024) noch keinerlei rechtliche Relevanz.

Außerdem gibt es eine Blaue Plakette für ausländische Elektrofahrzeuge. Während man in Deutschland Elektroautos am Zusatz “E” auf dem KFZ-Kennzeichen erkennen kann, ist das bei im Ausland zugelassenen Fahrzeugen nicht der Fall. Damit diese auch von den Vorteilen von Elektrofahrzeugen profitieren können – zum Beispiel auf speziellen Spuren fahren zu dürfen, fehlt eine Kennzeichnung. Für ausländische E-Autos gibt es bei deutschen Behörden also eine blaue Plakette – diese wird im Gegensatz zur Feinstaubplakette hinten am Fahrzeug angebracht.

Wo kann man die Umweltplaketten kaufen?

Die Umweltplakette gibt es an verschiedenen Stellen zu kaufen. Dazu ist in der Regel der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) zur Vorlage erforderlich. Am einfachsten ist es, wenn man sie direkt beim TÜV oder bei der Zulassungsbehörde kauft. In einigen Großstädten kann man sie auch online bei der Verwaltung bestellen, hierzu zählen unter anderem Düsseldorf, Köln, Stuttgart und Berlin. München hat den Online-Service wieder eingestellt. Auch an vielen Tankstellen kann man inzwischen eine Umweltplakette kaufen. Die Kosten für die Plakette liegen zwischen 5 und 8 Euro. Auf dem Aufkleber muss das amtliche Kennzeichen des Wagens vermerkt sein. Wird das Fahrzeug umgemeldet und bekommt ein anderes Kennzeichen, gilt es schnell für Ersatz zu sorgen.

Übrigens: Niemand ist zum Erwerb einer Umweltplakette verpflichtet. Zur Einfahrt in eine der Umweltzonen berechtigt allerdings nur eine gültige Plakette!

Brauchen alle Fahrzeuge eine Umweltplakette?

Es gibt auch Fahrzeuge, die von einer Feinstaubplakette ausgenommen sind: Hierzu gehören unter anderen land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen, zwei- und dreirädrige Kraftfahrzeuge sowie Oldtimer, die ein H-Kennzeichen führen. Elektro-Autos sind zwar bei der Fahrt emissionsfrei, benötigen aber dennoch eine Plakette, um in eine Umweltzone fahren zu können. Die grüne Umweltplakette für den geringsten Schadstoffausstoß ist für E-Autos aber natürlich Formsache.

2015 haben sich die Kriterien vieler Umweltzonen nochmals verschärft. Für jene Autofahrer, die mit roter oder gelber Plakette unterwegs sind, wird es nun eng. Die meisten Verkehrsverbotszonen erteilen seit 2015 nur noch Fahrzeugen mit der grünen Umweltplakette die Genehmigung zur Einfahrt. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro (Stand 2020) rechnen.

Fazit: Eine Umweltplakette benötigst du mittlerweile fast sicher

Der Kauf ist jedoch leicht und unkompliziert, ohne Umweltplakette sind die meisten deutschen Innenstädte für dein Fahrzeug tabu. Häufigste Ausnahme: Oldtimer mit H-Kennzeichen sind vom Fahrverbot in Umweltzonen ausgenommen.