Renault Alpine A110

Markenbeschreibung

Alpine macht aus dem A110 einen modernen Klassiker

Das Design des Alpine A110 wirkt auf den ersten Blick ziemlich unkonventionell. Die runden Scheinwerfer neben der Hauptbeleuchtung wirken, als hätte man sie im Nachhinein anbringen müssen, und die Motorhaube ist von Sicken durchzogen. Das alles gibt dem kleinen Sportwagen ein merkwürdiges Erscheinungsbild, das man zunächst nicht so wirklich einzuordnen vermag, aber wer sich mit Autos auskennt, wird den brillanten Designkniff zu schätzen wissen: Der neue Alpine A110 ist eine gelungene Hommage an ein berühmtes Rallyeauto der Sechziger und Siebziger. Die Rundscheinwerfer wirken wie nachträglich angebracht, weil genau das der Fall war, und die Erhebungen auf der Motorhaube sollen bewusst an die Chromscharniere des Vorgängers erinnern. Was erstaunlich ist: Das mutige Design funktioniert überraschend gut. Das Auto steht kräftig und aggressiv da, ohne aufdringlich oder gar bedrohlich zu wirken. Trotz der vielen Details scheint die Karosserie aus einem Guss zu kommen. So sieht eine gelungene Hommage an ein beliebtes Auto aus.

Alpines Erbe: Der Rallyesport

Die Betonung des Rennsporterbes findet man auch im Cockpit des Alpine A110. Die vielen Details sind zwar unnötig, erzeugen aber genau das Rennsportgefühl, wegen dem man ein solches Auto kauft. Die Schalensitze lassen in engen Kurven keinen Millimeter Seitenbewegung zu, Vierpunktgurte schützen Fahrergesicht und Multifunktionslenkrad vor allzu heftigen Bekanntschaften und trotzdem mutet das Interieur angemessen luxuriös an. Die meisten Schalter, und von denen gibt es eine Menge, könnten entweder aus einem Jet oder eben einem echten Rallyeauto stammen. Ansonsten verbaut Alpine im A110 viel Leder, Metall und robustes Plastik. Leider mussten einige Elemente aber doch der Innovation weichen: Anstatt analoger Rundinstrumente werden Geschwindigkeit, Drehzahl und andere Fahrdaten über ein TFT-Display an den Fahrer weitergegeben. Schade, aber letzten Endes wohl sinnvoll. Übrigens: Wo andere Sportwagenhersteller eine Ablage für Kinder oder ungeliebte Verwandte hinter die Sitze quetschen, gibt es bei Alpine auch keine sogenannten Notsitze. Wie von den Sportwagengöttern vorgesehen, sitzt hinter dem Fahrer hier nur der Motor.

Alpine A110: Vierzylinder mit Biss

Und der hat es tatsächlich in sich. Der kleine Vierzylinder kommt auch im neuen Renault Espace zum Einsatz, wurde von Alpine aber mittels Turbolader und anderer technischer Raffinessen auf den Sportwagen vorbereitet. Aus knapp 1,8 Litern schöpft der kleine Motor jetzt 252 PS, bei einem Leergewicht von nur 1100 Kilogramm ergibt das eine Beschleunigung auf 100 km/h in nur 4,5 Sekunden. Die Leistung wird durch ein halbautomatisches 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Straße gebracht. In den Kurven zeigt sich dann die echte Alpine-Magie: Nicht nur, dass der Alpine A110 im Komfortmodus Unebenheiten auf der Straße gekonnt ausbügelt, auf der Rennstrecke kleben die Michelin-Reifen das 4,19 Meter lange Auto geradezu an den Asphalt. Das Ergebnis: hohe Kurvengeschwindigkeiten und vor allem eine gehörige Portion Fahrspaß.

Ein Alpine A110 ist kein Alltagsauto

Der Alpine A110 hat also eigentlich alles, was ein moderner Sportwagen braucht: Rennsporterbe, sportliches Design und einen Motor, der es, für seine Größe, mit den Besten aufnehmen kann. Leider tut er genau das auch: Die Konkurrenz ist groß. Der kleine Franzose versucht, mit Autos wie dem Porsche Cayman, Audi TT oder Alfa Romeo 4C zu konkurrieren. Ob das klappt, muss die Zukunft zeigen. Bei einem Preis von 58.500 Euro ist er fast 7000 Euro teurer als der aktuelle Porsche Cayman.