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Markenbeschreibung

Adam Opel - eine Ikone der Technik

Alles begann mit Nähmaschinen. Der im Jahr 1837 geborene Unternehmensgründer Adam Opel begann seine beispiellose Karriere als Schlosserlehrling im väterlichen Betrieb in Rüsselsheim. Mit viel Mut im Gepäck begab er sich im Alter von 20 Jahren auf Wanderschaft und sammelte in verschiedenen Städten Europas neue Erfahrungen. Zu den Stationen gehörten beispielsweise Lüttich, Brüssel und vor allem Paris. Die Stadt an der Seine faszinierte Adam Opel am meisten, da sie sich in einem markant industriellen Aufbruch befand. Mit dem neu erworbenen Wissen aus der Nähmaschinenbranche kehrte er 1862 zurück nach Rüsselsheim und produzierte seine erste eigene Nähmaschine in der väterlichen Werkstatt. Nur ein Jahr später legte er gemeinsam mit seinem Bruder Georg Opel den Grundstock für den heute mit bedeutendsten Automobilkonzern weltweit. Neben der Produktion eigener Nähmaschinen wurde der Vertrieb von Produkten namhafter Hersteller aus England und Frankreich übernommen. Das Unternehmen wuchs rasant, bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1911 wurden insgesamt circa 1 Million Nähmaschinen verkauft. Adam Opel selbst verstarb 1895, die Geschicke des Unternehmens wurden von seiner Frau und den fünf Söhnen weiter geführt.

Die automobile Zukunft bei Opel beginnt mit Fahrrädern

Das Industriezeitalter eröffnet dem Unternehmen Opel Chancen, die eigene Produktpalette zu erweitern. Die fünf Söhne waren es, die ihren Vater mit viel Hartnäckigkeit überzeugten, in Zukunft auch Fahrräder zu produzieren. Der Startschuss viel 1886, nachdem Adam Opel erstmals ein Veloziped nutzte und, so besagt es die Legende, damit angeblich in den Graben fuhr. Der Begriff Veloziped bedeutet so viel wie „Schnellfuß“ und wurde 1817 von dem badischen Erfinder Karl Drais unter dieser Bezeichnung als Patent für seine Laufmaschine (Draisine) angemeldet. Im Jahr 1886 konnte die Öffentlichkeit das erste Opel-Fahrrad als für die Zeit typisches Hochrad bewundern. Das Marketing für das neue Produkt übernahmen die Söhne, indem sie bei Rennen teilnahmen und zahlreiche Siege einfuhren. Es dauerte nicht lange, bis die Fahrradproduktion das eigentliche Kerngeschäft mit Nähmaschinen überflügelte. Trotz der großen Erfolge spürte auch Opel die sich ausweitende Absatzkrise gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Mit feinem Gespür für kommende Trends machte man sich auf die Suche nach neuen Ideen und wurde 1895 fündig: Automobilen gehört die Zukunft. Ein Produkt, mit dem der eigentliche Unternehmensgründer Adam Opel nie etwas zu tun hatte, es aber letztlich wohl gut geheißen hätte.

Die ersten Automobile von Opel

1899 war es so weit: Das erste Automobil von Opel ist fertig. Es handelte sich dabei um den Opel-Patent-Motorwagen “System Lutzmann”. Vorangegangen war der Kauf der Anhaltischen Motorenwagenfabrik aus Dessau. Der Eigentümer, Friedrich Lutzmann, wird zum Direktor des neuen Geschäftszweigs benannt. Das Fahrzeug ähnelte äußerlich noch stark den bis dato weitverbreiteten Pferdedroschken. Der im Heck montierte Einzylinder-Motor mit einem Hubraum von 1,5 Litern leistete 3,5 PS und erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 20 km/h. Innerhalb des Produktionszeitraums von 1899 bis 1901 wurden insgesamt 65 Exemplare gebaut. 1891 konnte sich das Unternehmen mit dem Lutzmann erstmals in die Siegerliste eines neu initiierten Bergrennens nahe Heidelberg eintragen lassen. Direkter Nachfolger wurde der Opel 9 PS, der im Design-Ansatz völlig andere Wege ging und schon viel eher nach Automobil aussah als sein Vorgänger.

Bereits in den Anfangszeiten wurde Wert auf Vielseitigkeit gelegt. Die meisten Modelle gab es in drei Karosserie-Varianten als Zweisitzer, Viersitzer sowie als Landaulet. Bei letzterer Variante handelt es sich um ein halb geschlossenes Fahrzeug, bei dem die Gäste unter einem Verdeck saßen, während der Fahrer auf der vorderen Sitzbank das Cabriolet-Feeling genießen konnte, zumindest bei schönem Wetter. Selbst ein Doktorwagen stand auf dem Programm, wenn auch eher unfreiwillig. Den Beinamen erhielt das Fahrzeug, da viele Ärzte den Opel 48 PS nutzen, um schneller zu ihren Patienten zu gelangen. Im Jahr 1910 kommt es zu einem weiteren Novum: Erstmals werden die Fahrzeuge nach dem Baukastenprinzip gefertigt. Auf diese Art können die vorgefertigten Karosserien deutlich einfacher mit verschiedenen Motoren und Fahrgestellen kombiniert werden.

Nach einem Großbrand im Werk in Rüsselsheim wird 1911 die Herstellung der Nähmaschinen endgültig eingestellt, die Fahrzeugproduktion dagegen läuft nur ein Jahr später wieder an. 1924 wird das Werk mit einem Fließband ausgestattet und ermöglichte es, deutlich günstiger zu produzieren. Der „Laubfrosch“ avancierte dank des relativ niedrigen Kaufpreises zu einem echten Bestseller, der über alle Generationen hinweg knapp 120.000 Mal seine Käufer fand. Bis zum Jahr 1929 wurden zahlreiche Modelle entwickelt und hergestellt sowie einige fast schon waghalsige Experimente durchgeführt. Fritz von Opel etwa erzielte 1928 auf dem Avus in Berlin mit einem raketenbetriebenen Flitzer die sagenhafte Höchstgeschwindigkeit von 238 km/h. Meilensteine, die sich sehen lassen können. Erwähnenswert ist zudem, dass über einige Jahre hinweg auch Motorräder auf dem Markt lanciert wurden. Das letzte produzierte Modell bekam den Namen Motoclub 500.

1929: Der große Umbruch bei Opel

Im Jahr 1928 wurde Opel als bisherige Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Marktanteil des Unternehmens in Deutschland stattliche 44 Prozent. Der herannahenden Weltwirtschaftskrise geschuldet, wurden im März 1929 zunächst 80 % der Anteile an den amerikanischen Hersteller General Motors (GM) veräußerst, 1931 kam es dann zu der kompletten Übernahme. Der Markenname bleibt erhalten, ebenso wie eine eigenständige Modellpolitik. Ein großer Erfolg in dieser Zeit war beispielsweise der Opel 1,2 Liter, der gemeinsam mit GM entwickelt wurde. Zur Auswahl standen Limousine, Cabriolet-Limousine und ein echtes Cabriolet. Zu den weiteren Erfolgsmodellen zählt der der Oberklasse zugehörige Kapitän, der von 1938 bis 1970 vom Band lief. Zu dieser Kategorie gesellten sich später Admiral und Diplomat. In den Jahren von 1940 bis 1945 musste die Pkw-Produktion gestoppt werden, hergestellt wurden in diesem Zeitraum vor allem Lkw sowie Komponenten für die Rüstungsindustrie. Am Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zur Demontage des kompletten Werks in Rüsselsheim.

Der Neuanfang bei Opel nach 1945

Eingeläutet wird der Neuanfang mit dem Opel Blitz, einem 1,5-Tonnen-LKW, der bereits seit 1930 auf dem Programm stand. Kein Wunder, denn schließlich war der Automobilhersteller bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs der größte Lkw-Produzent Deutschlands. Danach geht es Schlag auf Schlag: 1947 wird die Pkw-Produktion wieder aufgenommen mit dem Opel Olympia, nur ein Jahr später folgt der Relaunch des Kapitäns. 1950 ist das Werk in Rüsselsheim wieder komplett aufgebaut, inklusive einem Prüffeld auf dem eigenen Werksgelände. Zu den Meilensteinen gehören die erste Pontonkarosserie sowie der erste Caravan, der 1953 lanciert wird. Im Jahr 1960 wird der Opel Rekord eingeführt, zum 100-jährigen Jubiläum 1962 folgte der Kadett als A-Serie. Der Opel Kadett zählt bis heute gemeinsam mit dem Nachfolger Astra zu den meistverkauften Fahrzeugen innerhalb des Konzerns. Zu den weiteren legendären Modellen der 60er und 70er gehören etwa Commodore, GT, Ascona und Manta – Fahrzeuge, die automobile Geschichte geschrieben haben. Ein weiterer Meilenstein datiert auf das Jahr 1971: Der zehnmillionste Opel feiert sein Jubiläum. 1978 wird ein zusätzliches Modell der Oberklasse eingeführt und auf den Namen Senator getauft. Es folgt fünf Jahre später der Opel Corsa. Nachfolgend sind die wichtigsten Fahrzeuge gelistet, die seit 1986 vom Band liefen oder bis heute laufen:

Nach einer längeren Durststrecke konnte Opel dank eines im Jahr 2010 getätigten Investitionsprogramms und viel Engagement wieder an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen und wird auch in Zukunft weiter automobile Geschichte schreiben.

Informieren: Opel im Test