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BMW E21: Die erste 3er-Generation wird heute als kultiger Oldtimer gehandelt

Kombi? Cabrio? Diesel? Alles überflüssiger Schnickschnack. Anno 1975 kam mit dem BMW E21 die erste Generation der Mittelklasse-Baureihe 3er in den Markt und wurde bis zum Ende ihrer Karriere im Jahr 1984 ausschließlich als zweitürige Limousine mit Benzinmotoren angeboten. Trotz der Eintönigkeit wurden 1,2 Millionen E21 in der über achtjährigen Bauzeit an Kunden ausgeliefert. Doch angesichts des fortgeschrittenen Alters sind mittlerweile nur noch wenige Exemplare auf deutschen Straßen unterwegs. Heute ist der E21 eine Rarität, für die in gutem Zustand bereits stattliche Liebhaberpreise gezahlt werden. Wer sich also für eines der wenigen im Gebrauchtwagenmarkt angebotenen Exemplare interessiert, sollte sich beeilen, bevor die Preise davon galloppieren.

Markenbeschreibung

BMW E21: Ganz schön überschaubar

Früher war alles noch ein wenig einfacher. So auch in der Welt des BMW 3er, denn die 1975 gestartete erste Generation, die den internen Code BMW E21 erhielt, gab es nur in einer Karosserie-Variante und mit einer bescheidenen Auswahl an Benzinmotoren. Kombi, Cabrio, Coupé? Diesel, Hybrid, Elektro? Fehlanzeige. Dennoch: Von dem ausschließlich als dreitürige Limousine angebotenen Mittelklasse-Modell konnten die Bayern in gut achtjähriger Bauzeit stolze 1,2 Millionen Exemplare unters Volk bringen. Trotz dieser stolzen Zahl ist der E21 heute aus dem Straßenbild nahezu verschwunden. Allerdings nicht ganz: Es gibt noch einige wenige Exemplare, die bereits Kultstatus erlangt haben und die mittlerweile als gut erhaltene Gebrauchtwagen in etwa so teuer sind, wie sie es als Neuwagen waren.

Die Geschichte des E21 ist ob seiner im Vergleich zu späteren 3er-Generationen sehr variantenarmen Auffächerung recht schnell erzählt. 1975 war es, als der Münchener Autobauer einen technisch und optisch recht ähnlichen Nachfolger für die BMW 02-Serie einführte. Neu war unter anderem die Baureihenbezeichnung E21, ein interner Code, den BMW zuvor für den E12 genannten 5er eingeführt hatte. Der Buchstabe E stand dabei für Entwicklungsstufe.

BMW E21: Modellpflegemaßnahmen und Änderungen bei den Motoren

Apropos Entwicklungsstufen: Von diesen hat der E21 immerhin einige erlebt. So wurden ab September 1978 in den Ur-3er moderner konstruierte Vordersitze verbaut, während im Rahmen einer allgemeinen Modellpflege im August 1979 noch elektrische Außenspiegel, ein moderneres Rückleuchtendesign, ein größerer Frontspoiler und ein Keilriemenantrieb für den Lüfter hinzu kamen. Schließlich kam es zum Modelljahr 1981 zu einer leichten Ausdifferenzierung der an bestimmte Motorisierungen gekoppelten Ausstattungsniveaus: So schmückten die Sechszylinder fortan hochwertigere Sitzpolster und Türinnenverkleidungen. Völlig neu war zudem das spartanische Modell 315, welches übrigens bis Ende 1983 als Basismodell weiter gebaut wurde, während alle anderen Motorisierungen spätestens im Sommer 1982 eingestellt wurden.

Los ging es 1975 mit zunächst vier Benzinern. Basis war der 316 mit 90 PS, der einen Sprint von 13,8 Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erlaubte. Geringfügig flotter war man mit dem 318 unterwegs, der 99 PS zur Verfügung stellen konnte. 109 PS brachte der BMW 320, bei dem zunächst ein Zweiliter-Vierzylinder den Wagen in 11,2 Sekunden auf Tempo 100 und auf maximal 170 km/h beschleunigte. Vorläufiges Spitzenmodell war der 320i, der mit Hilfe der K-Jetronic-Benzineinspritzung 125 PS mobilisierte. MIt diesem Leistungsniveau konnte Ur-3er die 100-km/h-Marke in unter zehn Sekunden knacken und eine Höchstgeschwindigkeit von 183 km/h erreichen.

Zum Modelljahr 1980 kam der 318i mit K-Jetronic und 105 PS, der ab Modelljahr 1981 den 318 ablöste. Zu diesem Zeitpunkt wuchs der Hubraum des 316 von 1,6 auf 1,8 Liter, die Leistung blieb jedoch unverändert. Weitere Höhepunkte waren die Umstellung des 320 zum Modelljahr 1978 von einem Vier- auf einen Sechszylinder sowie die Einführung des 323i Anfang 1978, der aus seinem Sechszylinder dank Einspritzung 145 PS kitzelte und damit einen Sprint von 9,3 Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h ermöglichte.

Heute ist der BMW E21 gebraucht teilweise teurer, als er es neu war

Drive fast, die young? Nicht ganz: Anfang 1983 wurde zwar der Nachfolger BMW E30 eingeführt und hätte die Karriere der E21-Generation enden sollen, doch baute BMW das Sparmodell 315 munter weiter, welches man noch bis Mitte 1984 als Neuwagen kaufen konnte. Der Lebenzyklusverlängerer 315 zeichnete sich kurioserweise durch gezielte Sparmaßnahmen aus: Die Außenspiegel waren manuell statt elektrisch verstellbar, die Hutablage war aus Kunstleder statt aus Teppich, und die Karosserie musste auf den sonst üblichen Chrom-Chichi verzichten. Und der 1,6-Liter-Benziner konnte lediglich 75 PS an die Hinterachse werfen. Dafür war der 315 mit einem Preis von unter 16.000 D-Mark ein für BMW-Verhältnisse recht günstiges Auto.

Als günstiges Gebraucht-Schnäppchen ist der E21 heutzutage nicht mehr gefragt, obgleich sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch einige Exemplare für niedrige vierstellige Beträge tummeln. Doch werden diese dann meist als Restaurationsobjekte gehandelt, bei denen man sich mit viel Arbeit und Geschick einen Oldtimer mit Wertsteigerungspotenzial aufbauen kann. Wem das zu mühselig erscheint, der wird für einen gut erhaltenen E21, am besten im Originalzustand, einen fünfstelligen Betrag anlegen müssen. Schwierig ist es, für die zahlenmäßig häufig anzutreffenden Umbauten (meist Sportumbauten) einen realistischen Marktwert zu eruieren. Hier braucht es schon ein geschultes Auge, um professionell perfektionierte von verbastelten Exemplaren zu unterscheiden. Oder man verliebt sich ganz einfach in eines der zum Teil sehr faszinierend und mit viel Liebe zum Detail umgebauten Einzelstücke und zahlt halt den Preis, den vor Liebe Erblindete bereit sind zu zahlen. Gucken kann ja nicht schaden.

Technische Daten

BMW E21
Produktionszeitraum 1975 bis 1983
Höchstgeschwindigkeit 154–190 km/h
0–100 km/h 14,8–9,5 Sek.
Verbrauch (kombiniert) 8,8–10,0 l/100 km
CO₂ 209–237 g/km
Zylinder/Ventile 4-6 / 8-12
Hubraum 1.573–2.315 cm³
Leistung (kW/PS bei U/min.) 55/75 bei 5.800 bis 105/143 bei 6.000
Drehmoment (Nm bei U/min.) 110 bei 3.200 bis 190 bei 4.500
Maße (L x B x H) 4.355 mm x 1.610 mm x 1.380 mm
Antrieb Heck
Tankinhalt 58 l
Treibstoff Super
Leergewicht 1.010–1.180 kg

* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem »Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen «entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.