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VW Jetta – das erfolgreichste europäische Fahrzeug in Amerika

Der 1979 erstmals vorgestellte Volkswagen Jetta ist eine kompakte Stufenhecklimousine der unteren Mittelklasse. Der aus dem VW Golf entsprungene Jetta spricht diesem gegenüber eine etwas ältere, traditionsbewusstere und finanzstärkere Klientel an. Seit Jahren ist der Jetta als Neuwagen der beliebteste europäische Pkw auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans, wo die klassische Limousinenform ungebrochen begehrt ist. Auch in China ist er seit Jahrzehnten ein Verkaufsschlager. In Deutschland hingegen ist der Jetta als Neuwagen wie auch als Gebrauchtwagen eher selten anzutreffen. Kenner schätzen das elegante, aber schnörkellose Understatement, mit dem sich der Jetta klar zu seinem Mittelklassedasein bekennt: Eine solide Ausstattung mit wenig Premium-Schnickschnack, aber allen nützlichen Helfern, die ein Sedan so braucht.

Markenbeschreibung

Eine Stufenhecklimousine mit großer Familie: Der VW Jetta

In seinen Anfängen in den ausgehenden siebziger Jahren war der VW Jetta eine leicht veränderte Karosserievariante des Golf, die durch ein angesetztes Stufenheck einen größeren Kofferraum bot und mit einer höherwertigen Serienausstattung ein älteres, begüterteres Zielpublikum anvisierte. Die Fahrzeugfront weicht bei allen Generationen leicht von der des Golf ab und ist meist an den jeweiligen VW Passat angelehnt. Designtechnisch hat sich der Jetta über die Jahre zwar zunehmend vom Golf entfernt, ist aber seiner Grundform als Stufenhecklimousine treu geblieben. Besonders in den USA, wo die klassische Limousinenform bis heute ungebrochen populär ist, hat sich der Jetta als nachhaltig erfolgreich bewiesen und längst den Golf mit seinen Verkaufszahlen überholt.

Mit dem Jetta führt Volkswagen ein weiteres Modell (neben Golf, Passat, Scirocco etc.) in seinem Sortiment, dessen Name auf ein Wetterphänomen zurückgeht: Jetta leitet sich vom Jetstream ab, einem Luftstrom, der in der oberen Troposphäre oder Stratosphäre auftritt und zu den stärksten, zugleich stabilsten und verlässlichsten Winden zählt. Global gesehen ist der Jetta unter Verkaufsaspekten tatsächlich der stärkste, stabilste und verlässlichste Volkswagen. 2013 wurden insgesamt 925.000 Exemplare abgesetzt, womit sich der Jetta 90.000 Exemplare über dem Golf platziert. Dies liegt nicht zuletzt an der großen Vielfalt an Modellen, die der Jetta-Familie international zuzurechnen sind.

International trat und tritt der Jetta unter unterschiedlichsten Namen in Erscheinung. Neben Jetta sind insbesondere die Bezeichnungen Bora und Vento verbreitet, die je nach Land/Region jedoch unterschiedliche Modelle und unterschiedliche Generationen bezeichnen können. Zusätzlich trat und tritt der Jetta unter den Namen Atlantic, New Bora, City Jetta, Jetta City, Jetta König, Jetta Pionier, Jetta Night, Fox, Sagitar und Clásico in Erscheinung. Häufig wurden mehrere Generationen parallel fortgeführt, so dass auf einigen Märkten mehrere dieser Modelle gleichzeitig vertreten sind. Einzig in den USA wurden bislang alle 6 Generationen der dort erfolgreichsten europäischen Limousine als VW Jetta verkauft.

Die vergangenen Generationen des VW Jetta

1. Generation (1979–1984)

Der erste Jetta unterschied sich vom Golf nur durch sein Stufenheck mit angebautem Kofferraum, das ihm auch den Spitznamen “Rucksack-Golf” einbrachte, sowie die rechteckigen Scheinwerfer und eine höherwertige Serienausstattung. Die Limousine wurde als Zwei- und Viertürer angeboten und kostete rund 2.000 DM mehr als der Golf I.

2. Generation (1984–1992)

Auch der auf dem Golf II basierende Jetta II wurde als zwei- und viertürige Limousine angeboten. Dieses Modell präsentierte sich erwachsener und größer als sein Vorgänger und verfügte über ein höheres Kofferraumvolumen. Mit der zweiten Generation internationalisierte sich der Jetta: 1985 wurde er erstmals in den USA vorgestellt, ab 1987 im dortigen Werk Westmoreland und in Puebla/Mexiko produziert. In China wurde der Jetta II ab 1991 von FAW-Volkswagen hergestellt und bis 2013 in mehreren Überarbeitungen fortgeführt.

3. Generation (1992–1998)

Die auf dem Golf III basierende dritte Generation wurde in Europa unter dem Namen VW Vento verkauft, um einen Imagewechsel herbeizuführen. Außerhalb Europas wurde der Name VW Jetta III verwendet. Erstmals wurde keine Zweitürerversion mehr produziert.

4. Generation (1998–2005)

Diese Generation erschien in Europa unter dem Namen VW Bora und basierte auf dem Golf IV. Äußerlich schlug der Jetta IV/Bora jedoch erstmals eine eigene Richtung ein und entfernte sich bezüglich der Karosserie deutlicher vom Golf. Das Stufenheck wirkte harmonischer in das Gesamtbild des Jetta integriert. Erstmals wurde auch eine Kombiversion unter dem Namen Bora Variant verkauft, bei der es sich um einen Golf Variant handelte, der in Optik und Ausstattung dem Jetta angepasst war.

5. Generation (2005–2010)

Die auf dem Golf V basierende fünfte Generation wurde auch in Europa wieder als VW Jetta V verkauft. Sie präsentiert sich rund 20 cm länger als ihre Vorgänger. In China heißt diese Generation VW Sagitar, in Südamerika wird sie teils wieder als VW Vento, in Mexiko als VW Bora verkauft. Für den amerikanischen und europäischen Markt wird der Jetta fortan nur noch im mexikanischen Puebla gefertigt. Der Jetta Variant ist technisch identisch mit dem Golf Variant und wird nur dort angeboten, wo jener nicht verkauft wird.

6. Generation des VW Jetta (seit 2010)

Der VW Jetta VI besitzt erstmals keine gemeinsamen Blechteile mehr mit dem Golf. In Breite und Höhe gleich belassen, bedeuten 9 cm mehr Länge bzw. ein 7 cm längerer Radstand eine größere Beinfreiheit für die Fondpassagiere. Ein modisches, dynamisches Design sichert dem Jetta einen eigenen Platz in VWs Produktpalette und platziert ihn zwischen Golf und Passat. Bis 2014 wurde der Jetta in den VW-typischen Ausstattungsvarianten Trendline, Highline und Comfortline angeboten. Ein Facelift sorgte 2014 für dezente Veränderungen am Exterieur und eine erhöhte Serienausstattung, u. a. mit Leichtmetallrädern, Lederlenkrad, Müdigkeitserkennung, Radiosystem und Klimaanlage. Die Ausstattungslinien wurden abgeschafft, fortan steht nur noch eine Basisvariante mit optional hinzubuchbaren Ausstattungspaketen zur Auswahl. Für einen Grundpreis von 21.725 € erhält der Käufer einen sehr sicheren und aerodynamisch optimierten, effizienten Neuwagen. Optionale Merkmale wie Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenfahrlicht, ein Totwinkelassistent, Rückfahrkamera, Parkpilot und weitere hilfreiche Assistenten machen jede Fahrt zu einem sicheren und komfortablen Ausflug und zählen auch in vielen günstigen Gebrauchtwagen zur Standardausrüstung.

5 Motorisierungen, davon drei Benziner und zwei Dieselaggregate, stehen zur Auswahl, sämtlich mit VWs sparsamer BlueMotion-Technologie ausgestattet. Einstiegsmotor ist der 1,2-l-Benzindirekteinspritzer mit Turbolader (TSI), der 77 kW (105 PS) leistet und mit manueller Sechsgangschaltung ausgestattet ist. Spitzenmotorisierung ist der 2,0-l-Turbodiesel (TDI) mit 150 PS (110 kW) und wahlweise Sechs-Gang-Schaltung oder Sechs-Gang-Automatik (DSG).

Technische Daten

VW Jetta
Produktionszeitraum Seit 1979, aktuelle Baureihe: seit 2014
Preis (Neuwagen) ab 21.725 €
Höchstgeschwindigkeit 194–220 km/h
0–100 km/h 11,0–8,6 Sek.
Verbrauch (kombiniert) 5,4–4,0 l/100 km
CO₂ 125–105 g/km
Zylinder/Ventile 4/8 (77 kW); 4/16
Hubraum 1.197–1.968 cm³
Leistung (kW/PS bei U/min.) 77/105 bei 4.500 bis 110/150 bei 5.000
Drehmoment (N⋅m bei U/min.) 175 bei 1.400 bis 340 bei 1.750
Maße (L x B x H) 4.659 mm x 1.778 mm x 1.482 mm
Antrieb Front
Tankinhalt 55 l
Treibstoff Super/Diesel
Leergewicht 1.309–1.448 kg

* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem »Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen «entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.